Wolfsburg. Kurz vor der langen WM-Pause muss der BVB einen herben Rückschlag verkraften. Beim VfL Wolfsburg verlor Borussia Dortmund mit 0:2 (0:1).
Eigentlich wollte Borussia Dortmund den leichten Aufschwung am Dienstagabend festigen, stattdessen verlor der BVB 0:2 (0:1) beim VfL Wolfsburg. Micky van de Ven (6.) und Lukas Nmecha (90.+1) ließen die Wölfe jubeln. Es war ein Abend, der jedem neutralen Fan das Herz erwärmt haben dürfte. Den Schwarz-Gelben nützte dies nichts, sie erlebten einen Rückschlag im Kampf um eine Spitzenposition in der Bundesliga.
Und nicht zum ersten Mal wirkten die Dortmunder in dieser Saison zum Start so unausgeschlafen wie Schüler nach den Sommerferien. In der dritten Minute rückte Raphael Guerreiro zum falschen Zeitpunkt raus, Wolfsburg rauschte über seine linke Seite. Am Ende schmiss sich Torhüter Gregor Kobel in den Schuss von Omar Marmoush und verhinderte einen frühen Rückstand, der nur wenig später folgen sollte.
VfL Wolfsburg gegen BVB. Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen
VfL Wolfsburg - BVB 2:0
Diesmal war es eine Wolfsburger Ecke, Nico Schlotterbeck verlängerte den Ball unglücklich am kurzen Pfosten. Niklas Süle döste, Micky van de Ven entwischte in seinem Rücken und hatte wenig Mühe, aus kurzer Entfernung ins Tor zu köpfen.
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Aber, der Rückstand rüttelte die Borussia wach, die Köpfe blieben oben, die Angriffe wurden wütender. Donyell Malen war sichtlich bemüht, nach zuletzt schwachen Leistungen energischer aufzutreten. Nach einem kleinen Tänzchen raste sein Schuss in die linke Ecke, Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels bekam die rechte Hand dazwischen. Die BVB-Angriffe hatten nun mehr Struktur, obwohl erneut Marco Reus fehlte. Der Kapitän klagt über Sprunggelenkschmerzen, seine WM-Teilnahme wackelt.
Dafür rechnet sich Dortmunds Angreifer Youssoufa Moukoko noch Chancen aus, nach Katar zu reisen. In der 22. Minute hätte er fast einen weiteren Pluspunkt gesammelt, wäre seine Hereingabe nicht im letzten Moment vom Torschützen van de Ven entschärft worden. Der BVB drückte, aber auch Wolfsburg hatte nicht vor, nur noch zu verteidigen. Marmoush wetzte an Verteidiger Mats Hummels vorbei und wurde erst von Kobel gestoppt (24.). Wenig später flog wieder eine Ecke in den Dortmunder Sechzehnmeterraum, über Umwege rollte der Ball zu Jakub Kaminski, dessen Schuss von Raphael Guerreiro auf der Linie abgewehrt wurde (32.).
Zeit zum Durchschnaufen blieb keine. Der starke Julian Brandt köpfte links vorbei (39.), auf der Gegenseite schlenzte Marmoush rechts vorbei (40.). Dann donnerte Süle einen Schuss an den rechten Innenpfosten (45.+1) und forderte nach der anschließenden Ecke vergeblich einen Elfmeter. Lukas Nmecha hatte den Ball mit dem Bauch berührt und nicht mit der Hand.
Pause. Durchatmen. Puh.
Dortmund musste nun versuchen, stabiler aufzutreten und gleichzeitig auf den Ausgleich zu drängen. Trainer Edin Terzic forderte seine Spieler an der Seitenlinie immer wieder auf, weiter nach vorne zu rücken. Die erste Annäherung ans Wolfsburger Tor? Ein Freistoß von Guerreiro (55.). Kurz danach köpfte Moukoko in die Arme von Torhüter Casteels. 28.675 Fans verfolgten, wie die Borussia mutig blieb. Terzic wechselte Giovanni Reyna für Karim Adeyemi ein (60.) und musste von draußen mitansehen, wie Gregor Kobel mehrfach einen höheren Rückstand verhinderte.
BVB am Freitag in Gladbach
Die Partie schwankte weiterhin hin und her. Anthony Modeste und Thorgan Hazard betraten den Rasen (71.). Der BVB kämpfte, aber blieb glücklos. In der Nachspielzeit machte Wolfsburg alles klar, nachdem Julian Brandt mit dem Ball am Fuß ausrutschte.
Das letzte Dortmunder Spiel vor der WM-Pause findet nun am Freitag bei Borussia Mönchengladbach statt (20.30 Uhr/DAZN). Eine Chance, das komplizierte erste Halbjahr dieser Saison versöhnlich zu beenden.