Dortmund. Cristiano Ronaldos Berater sollen den Superstar beim BVB anbieten. Kann der Deal tatsächlich zustande kommen? Wir machen den Faktencheck.
Für viele Fans von Borussia Dortmund klingt es zu schön um wahr zu sein: die Vorstellung, dass Cristiano Ronaldo im BVB-Trikot auflaufen könnte. Der Superstar, der als einer der besten Fußballer seiner und auch aller anderen Zeiten gilt, der Weltfußballertitel, Tore und Titel in Massen sammelte. Bei Manchester United aber ist er aktuell nicht glücklich, und so ist sein Berater Jorge Mendes aktuell auf Klubsuche.
Berater sollen Cristiano Ronaldo beim BVB angeboten haben
Und dabei, so berichtet es unter anderem der US-Sender CBS Sports, soll Mendez seinen Klienten auch beim BVB angeboten haben. Mehr noch: Ronaldo wolle unbedingt nach Dortmund, weil es für ihn wohl die letzte Chance auf einen einigermaßen ambitionierten Champions-League-Klub sei - und weil ihn die Chance reize, als erster Spieler Meistertitel in England, Spanien, Italien und Deutschland vorweisen zu können.
Das Problem aus Ronaldos Sicht: Auch der BVB müsste wollen. Und nach Informationen dieser Redaktion will der BVB nicht - aus mehreren Gründen. Bei Manchester United soll der Portugiese 29 Millionen Euro verdienen - netto! Viel zu viel für den BVB, der dieses Geld aktuell gar nicht hat und erst recht nicht ausgeben wollte - denn das würde das Gehaltsgefüge sprengen und auch bei allen anderen Spielern neue Bedürfnisse wecken.
Trikotverkäufe spielen das Gehalt nicht wieder ein
Der BVB hat ja auch gerade erst einen neuen Stürmer verpflichtet, hat die zehn Millionen Euro Gesamtpaket für Anthony Modeste dabei mühsam zusammenkratzen müssen. Einen weiteren Angreifer will man Toptalent Youssoufa Moukoko (17) nicht vor die Nase setzen. Zudem ist Ronaldo mit seinen 37 Jahren deutlich zu alt für die Borussia - und man hat hier genau registriert, wie die letzten beiden Engagements bei Juventus Turin und United abliefen: Besser machte Ronaldo seine Klubs nicht unbedingt, dafür aber erzeugte er einiges an Unruhe im Umfeld und in der Kabine.
BVB müsste vier bis fünf Millionen Ronaldo-Trikots verkaufen
Und ganz nebenbei: Der Mythos, dass ein solcher Transfer nur mit Trikotverkäufen zu finanzieren sei, ist eben das: ein Mythos. Das zumindest bekommt man von Insidern vorgerechnet, wenn man fragt. Fußballklubs verdienen in der Regel fünf bis sieben Euro pro verkauftem Trikot - und wenn er sie über seinen eigenen Fanshop vertreibt, im besten Fall 20 Euro. Die Dortmunder müssten also weltweit - je nach Vertriebsweg - vermutlich vier bis fünf Millionen Ronaldo-Trikots verkaufen, um das aktuelle Gehalt wieder einzuspielen, während die Verkäufe mit den übrigen Spielernamen nicht zurückgehen dürften. Ein arg ambitioniertes Unterfangen: Laut einer Studie der Fifa-zertifizierten Marketing-Agentur Euromerica Sport Marketing setzte der BVB im Jahr 2021 weltweit 1,22 Millionen Trikots ab - und Ronaldos bisheriger Klub United 1,95 Millionen Euro.