Fürth. BVB-Talent Youssoufa Moukoko erlebt eine schwierige Saison. Trainer Marco Rose verteidigt ihn - und kritisiert Medienberichte über den Stürmer.

Es lief bereits die 86. Minute, da leuchtete am Spielfeldrand die Nummer 18 auf. Borussia Dortmund führte bereits 3:1 bei der SpVgg Greuther Fürth, und jetzt durfte Youssoufa Moukoko auch noch ein paar Pflichtspielminuten sammeln. Und es fehlte nicht viel, da wäre es ein sehr erfolgreicher Kurzeinsatz gewesen. Ein, zwei vielversprechende Situationen hatte der 17-jährige Stürmer im gegnerischen Strafraum, aber dann kam doch irgendwie immer ein Fürther Abwehrbein dazwischen.

Das ganz große Spielglück blieb Moukoko also verwehrt und irgendwie passte das ja auch zu seiner Saison. In die war der hochbegabte junge Stürmer mit reichlich Vorschusslorbeeren gegangen - wie ihn ja überhaupt ein gigantischer Hype begleitet, seit er in den Jugendmannschaften Torrekord um Torrekord pulverisierte, seit er mit 16 Jahren zu den Profis aufrückte und bald zum jüngsten Spieler und dem jüngsten Torschützen ind er Bundesliga-Historie wurde.

Die nun zu Ende gehende Saison aber war eine schwierige für das Wunderkind: 23 Pflichtspiele bestritt er zwar, aber es waren überwiegend Kurzeinsätze - insgesamt stand er in 475 Minuten auf dem Platz. Nicht schlecht für einen 17-Jährigen, aber doch wenig für ein Wunderkind. Und das sieht auch Moukoko selbst so.

BVB-Trainer Marco Rose kritisiert Schlagzeilen

Und so kursieren immer wieder Gerüchte um einen möglichen Abschied - und ein Boulevardblatt schrieb jüngst gar vom Absturz des Supertalents. Und das ging BVB-Trainer Marco Rose dann doch zu weit: Nach dem Sieg in Fürth setzte er zu einem flammenden Plädoyer an, in dem er Moukoko verteidigte und den Umgang mit dem Talent kritisierte.

"Wisst ihr, wie alt der Junge ist?", fragte Rose die Journalisten im Stadion und gab die Antwort gleich selbst: "17 Jahre. Da redet man bei normalen Menschen, die keine Hochleistungssportler sind, noch von Kindern." Und deswegen macht es Rose besonders wütend, wenn er vom Absturz Moukokos lesen muss: "Wenn ich mit 17 so etwas über mich hätte lesen müssen, weiß ich nicht, wie es mir damit ergangen wäre."

Ein Abgang von Youssoufa Moukoko ist nicht ausgeschlossen

Es sei eben nicht einfach, sich bei den Profis zu etablieren. "Der Sprung zum Männerfußball ist riesengroß", sagte der BVB-Trainer. "Und in Dortmund, wenn man einen Mittelstürmer wie Erling Haaland in der Mannschaft hat, ist er vielleicht noch ein bisschen größer."

Roses Worte aber ließen auch erkennen, dass ein Abschied des Supertalents, dessen Vertrag 2023 ausläuft, keineswegs ausgeschlossen ist: "Wichtig ist Spielzeit und die Frage, wo er die bekommen kann", erklärte der Trainer. "Ich würde mich freuen, wenn wir den nicht ganz einfachen Weg gemeinsam gehen können. Mal schauen, wohin sich die Dinge entwickeln." Eine Bitte hatte Rose dann zum Abschluss noch: "Lasst den Jungen einfach mal 17 sein." Sonderlich optimistisch aber ist er nicht: "Ich befürchte, dass das ein frommer Wunsch bleibt."