Essen. Nach dem Ausrutscher gegen Gladbach zeigt sich der FC Bayern wieder in Top-Form. Die Chancen des BVB bleiben gering. Ein Kommentar.

Die kühnsten Bundesliga-Optimisten hatten rund 17 Stunden Zeit zu träumen. Etwa von folgendem Szenario: Steffen Baumgart treibt seine Kölner Profis an der Seitenlinie an, die wachsen über sich hinaus und bringen den FC Bayern München in Bredouille. Am Ende springt für mutige Geißböcke in Müngersdorf ja ein Punkt heraus, in einigen Fieberträumen gab es vielleicht sogar einen FC-Sieg. Und damit wieder Spannung an der Tabellenspitze, weil Borussia Dortmund tags zuvor mit 5:1 den SC Freiburg überrollt hatte.

FC Bayern überrollt den 1. FC Köln

Um 15.39 Uhr waren all diese rosa-roten Gedankenspiele dahin, weil der FC Bayern ohne große Corona-Sorgen wie in der Vorwoche beim 1:2 gegen Gladbach den anderen Klubs in der Liga eben immer noch meilenweit voraus ist. Neun Minuten brauchte der Rekordmeister am Samstag für den ersten Treffer.

Bricht man diese Überlegenheit auf einen Münchener herunter, landet man unweigerlich bei Robert Lewandowski. Beim 4:0 gegen Köln erzielte der Pole seine Bundesliga-Tore 298, 299 und 300. Er ist damit der zweite Profi nach Gerd Müller, der diese magische Marke knackte.

Bayern-Superstar Robert Lewandowski war beim 4:0-Sieg gegen den 1. FC Köln nicht zu stoppen. Hier jubelt er über seinen dritten Treffer.
Bayern-Superstar Robert Lewandowski war beim 4:0-Sieg gegen den 1. FC Köln nicht zu stoppen. Hier jubelt er über seinen dritten Treffer. © dpa

Aber es ist eben bei den Bayern nicht nur Lewandowski. Im Mittelfeld überragt Vorlagenkönig Thomas Müller. Manuel Neuer steht nach Corona-Quarantäne wieder im Tor. Und Trainer Julian Nagelsmann kann es sich sogar leisten, Nationalspieler Leroy Sané zunächst auf der Bank zu lassen. Der lockere Erfolg in Köln zeigt auch: Ausfälle von drei Stammspielern wie Alphonso Davies, Lucas Hernández und Leon Goretzka können die Bayern gegen fast jeden Bundesligisten wegstecken.

BVB überzeugt beim 5:1 gegen Freiburg

Was bringt Hoffnung auf einen ernsthaften Meisterkampf bis Mai? Nicht viel. Der BVB aber hat gegen Freiburg immerhin viel von dem Fußball gezeigt, den sie sich in Dortmund von Marco Rose wünschen: aggressives Gegenpressing, direktes Spiel in die Spitze. Das liegt auch daran, dass der Trainer nach großen Verletzungssorgen in der Hinrunde mehr und mehr aus dem Vollen schöpfen kann. Dennoch wird die Liga wohl weiter viel Optimismus benötigen.