Frankfurt/Main. Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich will nach einem öffentlich ausgetragenen Zwist beim BVB-Spiel gegen den FC Bayern die Lage entspannen.
Schiedsrichter Felix Zwayer wird als Folge der heftigen Diskussionen nach dem Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) Anfang Dezember vorerst keine BVB-Partien mehr leiten. Das sagte Referee-Chef Lutz Michael Fröhlich dem kicker.
"Es wäre für meine Begriffe in einem solchen oder vergleichbaren Fall nicht verantwortungsvoll gegenüber allen Seiten, dieselbe Konstellation gleich wieder anzusetzen", äußerte Fröhlich: "Da sollte doch etwas Zeit ins Land gehen."
Verbale Attacken gegen Zwayer von BVB-Jungprofi Jude Bellingham
Die Debatte um Zwayer wurde durch den Dortmunder Jungprofi Jude Bellingham ausgelöst. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Spiel gegen die Bayern verbal hart attackiert.
Dabei ging es um die Vergangenheit des Berliners und seine Verstrickung in den Hoyzer-Skandal. 2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Fröhlich nimmt Zwayer gegen Vorwürfe in Schutz
Laut Fröhlich spiegelt die Aktenlage die tatsächlichen Vorkommnisse möglicherweise aber nicht korrekt wider. "Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert", sagte Fröhlich: "Immer wenn der Vorgang in den letzten Jahren wieder aufgerollt wurde, hatte Felix mir gegenüber betont, dass er kein Geld angenommen hat." (sid)