Bochum. Nach dem 1:1 in Bochum hat der BVB sechs Punkte Rückstand auf die Spitze – weil der FC Bayern in einer Disziplin unerreicht bleibt. Ein Kommentar
Das Spiel lief erst wenige Minuten, da schallte es lautstark durchs Bochumer Stadion: „Deutscher Meister wird nur der FCB!“ Die Fans des VfL pflegen eine Fanfreundschaft mit dem FC Bayern, da gehört solches Liedgut zum Pflichtprogramm. Die Bochumer Zuschauer konnten da noch nicht wissen, dass ihre Mannschaft ihren Teil dazu beitragen würde, dass die Prognose der Fans am Saisonende wieder einmal Realität werden dürfte.
Durch das 1:1 in Bochum hat der ärgste Verfolger Borussia Dortmund erneut an Boden verloren, sechs Punkte beträgt der Rückstand auf den Rekordmeister nun. Und es gehört schon arg viel Fantasie dazu, um sich vorzustellen, dass die Bayern diesen Vorsprung noch einmal aus der Hand geben sollten.
Dem BVB fehlte die unbedingte Gier auf den Treffer
Dieser 15. Spieltag hat ja wieder einmal gezeigt, wie es so oft läuft. Die Bayern glänzten ja auch nicht, sie gerieten wie der BVB 0:1 in Rückstand. Die Münchener aber drehten die Partie gegen Mainz mit einem Kraftakt, gewannen 2:1 und sicherten sich drei wichtige Punkte.
Und die Dortmunder?
Die schwangen sich zwar auch zu einem Kraftakt auf, brachten den Ball aber nur noch einmal über die Linie. Mal stand ein überragender Torwart im Weg, mal klärte ein Abwehrbein auf der Linie, mal flog der Ball knapp vorbei. Natürlich war da viel Pech dabei, aber da allein reicht nicht als Erklärung: Auch das Toreschießen ist eine Qualität, und diese Qualität, die unbedingte Gier auf den Treffer – die fehlte dem BVB in Bochum.
Der FC Bayern ist der Konkurrenz wieder einmal enteilt
In dieser Disziplin ist der FC Bayern in Deutschland unerreicht und deswegen ist das Titelrennen schon nach 15 Spieltagen so gut wie entschieden, ist der letzte ernstzunehmende Konkurrent auf sechs Punkte distanziert. Denn RB Leipzig, vor der Saison als ernsthafter Herausforderer gehandelt, musste ja längst abreißen lassen, da nützt auch der überzeugende Premierensieg unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco nichts. Auch in Leipzig wird man am Saisonende aller Voraussicht nach tun müssen, was man immer tut: Glückwünsche in den Süden senden.