Bielefeld. Der BVB hat nach der Blamage in Amsterdam 3:1 bei Arminia Bielefeld gewonnen. Jude Bellingham überzeugt und gibt sich kämpferisch.

Große Risse verunstalteten den hellbraunen Stoff der Massageliege, auf die sich Jude Bellingham in den Tiefen des Bielefelder Stadions legte. Weil es noch etwas dauerte, bis er vor die Journalisten treten sollte. Die Fußballschuhe hatte der Engländer gegen schwarze Badelatschen getauscht, an den Stutzen klebte Rasen. Der 18-Jährige schaute an die Decke und hatte theoretisch Zeit, sich seinen wunderbaren Treffer vor Augen zu führen.

Bellingham-Treffer bei BVB-Sieg der Höhepunkt

In der 73. Minute war Bellingham durch den Sechzehnmeterraum getänzelt, hatte den Ball über Torhüter Stefan Ortega gestreichelt. Ein Gedicht von einem Tor, der Höhepunkt vor 25.000 Zuschauern beim 3:1 (2:0)-Sieg von Borussia Dortmund bei Arminia Bielefeld. Neben Bellingham trafen Emre Can (31.) per Strafstoß und Mats Hummels (45.) für den BVB. Fabian Klos verkürzte vom Elfmeterpunkt für Bielefeld (87.).

Die Dortmunder erholten sich in Ostwestfalen von dem 0:4-Desaster bei Ajax Amsterdam und bleiben durch die drei Punkte an Tabellenführer FC Bayern hängen. Ein Punkt beträgt der Rückstand auf den Rekordmeister.

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Deswegen fragte Jude Bellingham, nachdem er aufgestanden war, nach, wie denn die Bayern gespielt hätten (Antwort: 4:1). Und er erklärte auf Nachfrage, dass er die Münchener natürlich von der Spitze verdrängen wolle. „Ich wäre ein Idiot, wenn nicht“, sagte Bellingham.

Ob die Qualität dafür reicht, dauerhaft mitzuhalten, wird sich zeigen. Zumindest gestaltete die Borussia die Partie in Bielefeld einigermaßen souverän. Was im Vorfeld nicht selbstverständlich war, da die Vorführung von Amsterdam unter der Woche das Dortmunder Seelenheil durcheinander gerüttelt hatte und Trainer Marco Rose zahlreiche Verletzte ersetzen musste.

Vor allem fehlte Erling Haaland, der Stürmer muss sich noch mehrere Wochen von seiner Hüftbeuger-Verletzung erholen. Deswegen bemühte sich diesmal Donyell Malen im Angriff und holte immerhin den Elfmeter in der ersten Halbzeit raus. Cedric Brunner foulte den Niederländer. Emre Can verwandelte den Strafstoß.

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Die Führung veränderte etwas im Selbstverständnis des BVB. Zuvor hatten die Bielefelder durchaus Gelegenheiten, selbst zu treffen. Die größte Chance vergab Janni Serra, ausgebildet in der schwarz-gelben Jugend. Nach einem Schnitzer von Marin Pongracic scheiterte Serra jedoch freistehend vor Dortmunds Torhüter Gregor Kobel, der in der Folge an den Pfosten klatschte und zur Halbzeit für Marwin Hitz ausgewechselt werden musste.

Nach der Führung zeigten die Köpfe der Dortmunder nach oben. Die Chancen mehrten sich. Mats Hummels traf kurz vor der Pause durch einen wunderbaren Volleyschuss aus gut 16 Metern und entschied damit die Partie im Grunde bereits. Die Bielefelder steckten zwar nicht auf, aber sie waren weit davon entfernt, einen 0:2-Rückstand aufzuholen.

Eigentlich beschleunigte sich der Puls der Bielefeld-Fans nur noch einmal nennenswert, als Marwin Hitz in der zweiten Halbzeit einen Schuss von Patrick Wimmer entschärfen musste (70.). Es folgte der große Auftritt von Jude Bellingham – und das Tor von Fabian Klos per Foulelfmeter (87.). Hummels hatte Wimmer gefoult.

BVB am Dienstag im DFB-Pokal gegen Ingolstadt

„Wir mussten eine Reaktion zeigen nach dem letzten Spiel, und das haben wir getan“, sagte Nationalspieler Emre Can. „Zwischendurch war es etwas holprig, aber insgesamt gut gegen einen unangenehmen Gegner. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir mal zu Null spielen“, meinte Trainer Marco Rose.

Auch Jude Bellingham lobte die Leistung der Mannschaft, die sehr wichtig gewesen sei für die kommenden Aufgaben. Schon am Dienstag empfängt der BVB in der zweiten Runde des DFB-Pokals den FC Ingolstadt (20 Uhr/Sport 1). Am Samstag kommt der 1. FC Köln (15.30 Uhr/Sky). „Wir müssen weiter gewinnen“, sagte Bellingham. Schließlich will der Engländer ja den FC Bayern ärgern.