Dortmund. Der BVB ändert seine Regeln. Gegen Mainz gilt die 3G-Regel, obwohl die Verantwortlichen schon andere Worte formuliert haben.

Springt man in den August dieses Jahres zurück, formulierte Hans-Joachim Watzke klare Worte. „2G wird bei uns deutlich favorisiert", meinte der BVB-Geschäftsführer. "Wenn du im Stadion weißt, dass 90 oder 95 Prozent der Zuschauer geimpft sind, hast du ein höheres Sicherheitsgefühl."

Jetzt schwenkt Borussia Dortmund um. Gegen den FSV Mainz dürfen am 16. Oktober Geimpfte, Genese und Getestete auf die Tribünen, nachdem der Klub zuvor die 2G-Regel angewandt hatte. 67.000 Anhänger werden erwartet, der Fußball kehrt allmählich zur Normalität zurück.

Die BVB-Verantwortlichen sitzen auf der Tribüne.
Die BVB-Verantwortlichen sitzen auf der Tribüne. © Unbekannt | firo

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke forderte schon früh vollere Stadien

Die Verantwortlichen dürfen sich nun nicht wundern, wenn die Aussagen aus dem August noch einmal hervorgekramt werden. Damals forderte Watzke die Rückkehr zu volleren Stadien und erklärte gleichzeitig, dass der Verein, selbst wenn es rechtlich möglich wäre, nicht auf 3G umschwenken werde. Dadurch er nahm den Forderungen einiges an Schärfe.

BVB schöpft die rechtlichen Voraussetzungen aus

Kaum erlaubt die Corona-Schutzverordnung deutlich mehr Besucher unter 3G-Voraussetzungen, ändert der BVB seine Bestimmungen. Anscheinend fürchten die Chefs, ansonsten nicht alle Tickets verkaufen zu können.

Die Verantwortlichen müssen die Finanzen ihres börsennotierten Klubs selbstredend im Blick haben. Die Geisterspiele haben die Borussia schwer getroffen und einen Millionenverlust ausgelöst. Man kann dem Verein keinen Vorwurf machen, dass er die rechtlichen Grundlagen in Nordrhein-Westfalen ausschöpft. So wie es jedes Wirtschaftsunternehmen macht. Wen stört, dass Großveranstaltung unter 3G möglich sind, der sollte seine Kritik vor allem an die Landesregierung richten, die die Corona-Schutzverordnung gelockert hat.

Trotzdem, durch die Worte von Hans-Joachim Watzke im August bleibt beim BVB ein fader Beigeschmack zurück.