Dortmund. Der BVB gewinnt das Champions-League-Spiel gegen Sporting Lissabon mit 1:0. Ein Abwehrspieler bekommt die beste Note. Die Einzelkritik.

Gregor Kobel: Aufmerksam, wenn er gebraucht wurde – aber das war äußerst selten der Fall. Verlebte einen ereignisarmen Abend. Note: 3

Thomas Meunier: Der Belgier zeigte alle Facetten seines Spiels, wie so oft in den letzten Wochen: Er spielte einige haarsträubende Fehlpässe, schlug aber auch brandgefährliche Flanken – aus denen die Angreifer im Strafraum aber kein Kapital schlugen. Defensiv solide. Note: 3

Manuel Akanji: Rettete das eine oder andere Mal als letzte Instanz und gefiel vor allem im Spielaufbau: Setzte Reus mit einem perfekt getimten langen Ball in Szene (18.) und leitete das 1:0 ein, als er mit viel Präzision und Übersicht auf Mittelfeldspieler Bellingham durchsteckte (37.). Schickte aber auch einige Diagonalbälle ins Aus. Note: 2

BVB-Abwehrchef Mats Hummels (rechts) und Lissabons Pablo Sarabia im Zweikampf.
BVB-Abwehrchef Mats Hummels (rechts) und Lissabons Pablo Sarabia im Zweikampf. © dpa

Mats Hummels: Der Abwehrchef war der weniger Sichere der beiden Innenverteidiger, zeigte zu viele Unkonzentriertheiten – etwa mit einem gefährlichen Fehlpass auf Paulinho, den der aber nicht auszunutzen wusste (22.). Steigerte sich aber nach der Pause. Note: 3,5

Raphael Guerreiro: Der Portugiese verspürte offenbar wenig Lust auf seine Rolle als Linksverteidiger, immer wieder zog er nach innen. Er konnte sich das leisten, weil Lissabon keine große Gefahr für seine Defensivseite darstellte. Er konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen, weil die Kombinationen mit den Mitspielern im Zentrum meist versandeten. Note: 3,5

Axel Witsel: Verlor einmal den Ball in gefährlicher Situation, ging aber ansonsten sehr umsichtig mit dem Spielgerät um und strahlte viel Ruhe aus.Note: 3

Jude Bellingham: Großer Aktionsradius. Bereitete mit sehr schneller Weitergabe auf Malen das 1:0 vor (37.), das war gut. Sah dann nach sehr überflüssiger Grätsche gegen Pedro Porro eine sehr Gelbe Karte, das war weniger gut (42.). Insgesamt gefiel er mit Einsatz und Engagement, aber auch er war wie die Kollegen längst nicht frei von Fehlern. Note: 2,5

Einen Schritt voraus: Jude Bellingham (rechts) setzt sich gegen Lissabons Nuno Santos durch.
Einen Schritt voraus: Jude Bellingham (rechts) setzt sich gegen Lissabons Nuno Santos durch. © Getty Images

Mahmoud Dahoud (bis 8.): Musste ganz früh wegen einer Knieverletzung ausgewechselt werden und bleibt somit ohne Note.

Marco Reus: War in der Dortmunder 4-3-3-Formation als Flügelstürmer aufgeboten, was ihm bekanntermaßen nicht (mehr) liegt. Er fühlt sich im Zentrum wohler, vielleicht war deswegen sein Einfluss aufs Spiel überschaubar – und seine Aktionen eher unglücklich. Nach guten Pässen von Akanji (18.) und Brandt (35.) konnte er in aussichtsreicher Position den Ball nicht optimal verarbeiten, nach Hazards Pass in seinen Rücken brachte er nicht ausreichend Druck auf den Ball (19.). Note: 4

Donyell Malen (bis 75.): Es waren ganze Felsbrocken, die ihm nach 37 Minuten vom Herzen fielen: Im zehnten Pflichtspiel für den BVB gelang dem 30 Millionen-Euro-Einkauf endlich die erste Torbeteiligung. In dieser Szene zeigte er viel von seinen Qualitäten, als er mit schnellem Antritt in die Tiefe seinen Gegenspieler Coates stehen ließ und dann präzise ins lange Eck einschob. Es war allerdings einer der wenigen lichten Momente, ansonsten aber versuchte er es zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Und wie das dann so ist: Die Wand ist in der Regel härter. Das Timing bei den Läufen in den Strafraum muss er auch verbessern, zu oft rannte er ins Abseits. Er war aber sehr präsent und oft beteiligt, wenn es nach vorne ging. Note: 2,5

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Thorgan Hazard (bis 70.): Erstmals stand der Belgier nach überwundenen Sprunggelenksproblemen wieder in der Startelf. Er bewegte sich viel, suchte die Kombinationen mit den Mitspielern und die Wege in die Tiefe – aber an der Abstimmung mit den Kollegen haperte es noch. Note: 4

Julian Brandt (ab 8.): Kam für Dahoud und fügte sich erst einmal mit einem Ballverlust ein. Insgesamt zu unpräzise in seinem Spiel, aber mit sehr großem Aktionsradius. Ließ sein Können aufblitzen, als er sich elegant um Joao Palhinha drehte und in den Strafraum durchsteckte – wo Reus sein Zuspiel aber nicht verarbeiten konnte (35.). Bekam von Hummels in der zweiten Halbzeit einen gehörigen Einlauf, weil er im Zweikampf die nötige Körperspannung vermissen ließ. Note: 4

Marius Wolf (ab 70.): Kam für Hazard. Ohne Note

Nico Schulz (ab 75.): Kam für Guerreiro. Ohne Note

Reinier (ab 75.): Kam für Malen. Ohne Note