Dortmund. Die BVB-Fans übten scharfe Kritik am neuen BVB-Cuptrikot. Der Klub hat es überarbeitet – und glaubt, eine gute Lösung gefunden zu haben.
Sportlich war der Ausflug von Borussia Dortmund an den Bosporus gelungen: Im Champions-League-Auftaktspiel beim türkischen Double-Gewinner Besiktas Istanbul gab es einen 2:1 (2:0)-Sieg. Und doch gab es aus Fankreisen auch scharfe Kritik – nicht am sportlichen, sondern am optischen Auftreten der Mannschaft.
BVB-Trikot sorgt für großen Wirbel und Proteste
In Istanbul nämlich trug der BVB erstmals seine dritte Trikot-Variante neben Heim- und Auswärtstrikot, nämlich jene für die Pokalwettbewerbe. Die hatte schon vorher für Wirbel gesorgt, als nämlich vor einigen Monaten eine erste Variante im Netz auftauchte: Da nämlich fehlte das Vereinswappen und auf der Brust stand nur Dortmund – kein Klubname.
Unter den Fans entzündete sich heftige Kritik in den sozialen Netzwerken, die Ultra-Gruppe Desperados machte auf einem großen Banner an der Geschäftsstelle ihren Unmut deutlich. Die Reaktion des Klubs war zweigeteilt. Einerseits wurde versichert, dass nie ein Trikot ganz ohne Klubnamen geplant war, auf der Brust nämlich sollte BVB 09 statt Dortmund stehen. Gleichzeitig aber kündigte man eine Überarbeitung an und erkannte, dass ein Trikot ohne Wappen ein Fehler war. Allerdings: Auch an der neuen, am Mittwochabend erstmals gezeigten Variante gab es Kritik.
„Jeder hat das Recht, Kritik zu üben und diese akzeptieren wir und nehmen wir an“, sagt nun Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer im Gespräch mit dieser Redaktion – das Thema Trikot fällt in sein Ressort. „Wir finden, dass wir einen Kompromiss gefunden haben, der sich im Rahmen der Statuten bewegt und mit dem wir auf die erste Kritik reagiert haben.“
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Dabei gab es mehrere Schwierigkeiten: Trikots werden mit 15 bis 18 Monaten Vorlauf entwickelt und produziert, jede Änderung bedeutet einen hohen Aufwand. Einfach nur ein zusätzliches Logo aufnähen – das war wegen des Schriftzugs BVB 09 auf der Brust nicht möglich: Die Statuten der Europäischen Fußball-Union Uefa erlauben es nicht, dass die sogenannte Wortmarke zweimal in einer bestimmten Größe auf dem Trikot abgebildet ist. Der Kompromiss: Neben den im Muster eingelassenen kleinen Logos (insgesamt etwa 70) und dem Logo im Nackenbereich ist nun auf der Brust ein transparentes Vereinswappen aufgestanzt, ähnlich wie beim schwarzen Sondertrikot „Kohle und Stahl“, das 2019 in Erinnerung an den Bergbau aufgelegt und außergewöhnlich gut verkauft wurde.
Ob das mit dem Cup-Trikot ebenfalls gelingen wird, ist offen. Schon während des Spiels gegen Istanbul gab es im Internet wieder heftige Kritik, weil das transparente Logo im TV-Bild kaum zu erkennen war – und von vielen wohl schlicht nicht bemerkt wurde.
Eher unwahrscheinlich ist, dass Ausrüster Puma diese Kollektion ein weiteres Mal auflegt, nach der aktuellen Saison dürfte diese dritte Trikot-Variante deutlich überarbeitet werden – und das nicht nur in Dortmund. Zwölf Klubs hat Puma damit ausgestattet, die Mitspracherechte der Klubs sind bei dem Thema begrenzt. Immerhin: Als einziger Klub reagierte der BVB auf die Kritik seiner Fans und ergänzte ein Logo – und kurz vor dem Spiel gab es dafür auch Grünes Licht von der Uefa.