Dortmund. Borussia Dortmund hat ein turbulentes Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 3:2 (0:0) gewonnen. Erling Haaland trifft in der Nachspielzeit.

Erling Haaland explodierte förmlich, sprang auf und ab und ruderte wild mit den Armen – und die meisten der 25.000 Zuschauer taten es ihm gleich. Die Zeit auf der Anzeigetafel war schon bei 90:00 stehengeblieben, die erste der fünf Minuten Nachspielzeit lief, da kam der Stürmer von Borussia Dortmund im Strafraum an den Ball und drosch ihn ins Tor – zum 3:2 (0:0)-Sieg gegen die TSG Hoffenheim, die doch eben erst ausgeglichen hatte. Ein später, aber letztlich verdienter Sieg, der die zart aufkeimende Nervosität beim BVB nach zwei Niederlagen in Supercup und Bundesliga erst einmal wieder verdrängt.

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Schon zu Beginn hatte die Partie ein irrsinnig rasantes Tempo angeschlagen: Neun Sekunden waren erst gespielt, da sah Christoph Baumgartner Gelb, weil er Axel Witsel im Kupfballduell mit dem Arm im Gesicht erwischte – ein Vorgeschmack auf die Art von Gegenwehr, die die Dortmunder von kratzbürstigen Hoffenheimern zu erwarten hatten. Nicht viel später war es eben jener Baumgartner, der Thomas Meunier den Ball abjagte. Der Ball kam zum Ex-Schalker Sebastian Rudy, der flankte, Andrej Kramaric köpfte – an die Latte (3.). Sekunden danach konterte der BVB, Erling Haaland bediente Giovanni Reyna, der aber frei vorm Tor an Oliver Baumann scheiterte (4.).

Jubel beim BVB nach der Führung gegen Hoffenheim.
Jubel beim BVB nach der Führung gegen Hoffenheim. © firo

So rasant aber ging es nicht weiter, weil die Hoffenheimer in erster Linie darauf bedacht waren, keine Räume zu offenbaren und kein Tor zu kassieren. Sie wagten sich kaum einmal nach vorne, auch weil die Dortmunder früh und aggressiv attackierten – sie nahmen den Borussen damit aber auch ihre Konterstärke.

Das erinnerte an das 1:2 vor Wochenfrist beim SC Freiburg. Der BVB hatte daraus zwar seine Schlüsse gezogen, er legte das Spiel deutlich breiter an – vor allem durch die weit aufrückenden Außenverteidiger Thomas Meunier und Raphael Guerreiro. Der letzte Pass aber war meist zu ungenau – und die Gegenwehr weiter erheblich. Nach 20 Minuten hatten drei Hoffenheimer Gelb gesehen.

So wollte trotz drückender Dortmunder Überlegenheit echte Torgefahr nur selten aufkommen. Die beste Gelegenheit hatten sogar die Gäste nach einem Konter, als Baumgartner plötzlich frei durch war, aber den Ball nicht am stark reagierenden Gregor Kobel vorbeibrachte (39.).

BVB-Torschütze Giovanni Reyna (l.) gegen den Ex-Schalker Sebastian Rudy.
BVB-Torschütze Giovanni Reyna (l.) gegen den Ex-Schalker Sebastian Rudy. © AFP

Für den zweiten Durchgang hatten sich die Gäste offenbar mehr Mut vorgenommen, sie attackierten forscher – und ließen die entscheidende Lücke. Bellingham bediente Reyna und der schoss von der Strafraumgrenze zum 1:0 ein (48.) – und zeigte damit, warum mit nur 18 Jahren, neun Monaten und 14 Tagen bereits sein 50. Bundesligaspiel absolvierte. So jung hatte das vor ihm noch niemand erreicht.

Aber Hoffenheim war nun deutlich aktiver. Erst scheiterte Kramaric nach einem Konter noch am stark reagierenden Kobel (59.). Und dann, nach der besten Hoffenheimer Kombination, ließ Guerreiro Baumgartner allzu leicht ziehen – und der traf aus halbrechter Position zum 1:1 (61.).

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Es war nun eine offenere Partie – und davon profitierte erneut der BVB, bei dem vor allem Neuzugang Donyell Malen für Torgefahr sorgte. Und dann nahm Bellingham eine zu kurz geratene Kopfballabwehr mit dem Oberschenkel an und jagte den Ball aus elf Metern ins Tor (69.). Kurz danach war Schluss für den jungen Engländer, der mit leichten Muskelbeschwerden und unter Ovationen des Publikums vom Platz ging.

Von der Bank sah er eine rasante Schlussphase. Hoffenheim hatte nun den Vorwärtsgang gefunden, hatte Chancen und traf: Munas Dabbur drückte einen Eckball am langen Pfosten ins Tor (90.). Die nächste Enttäuschung schien besiegelt – doch dann kam Haalands Tor und mit ihm das späte Glück.