Wiesbaden. Borussia Dortmund hat Wehen Wiesbaden im DFB-Pokal 3:0 geschlagen. Alle drei Tore erzielte Stürmer Erling Haaland. Der Spielbericht.
Wieder hallten die Rufe durch das Wiesbadener Stadion. Die Rufe, die man nach 26 Minuten schon gehört hatte, nach 31 Minuten wieder – und nun, in der 51. Minute erneut: „Erling, Erling, Erling!“, sangen und grölten die Fans von Borussia Dortmund. Denn dieser Erling Haaland hatte wieder getan, was er fast immer tut, wenn er in Schwarz-Gelb aufläuft: Er hatte BVB-Tore geschossen, und zwar gleich drei, und so im Alleingang dafür gesorgt, dass dieses DFB-Pokalspiel beim Drittligisten Wehen Wiesbaden kein Problem für den Titelverteidiger darstellte.
3:0 (2:0) hieß es am Ende vor 4882 Zuschauer, das Stadion war zu einem Drittel gefüllt. Viele dieser Zuschauer hielten es mit dem BVB und waren entsprechend zufrieden – und dem neuen Dortmunder Trainer Marco Rose gelang ein Einstand nach Maß.
Die Gäste hatten von Beginn an klargemacht, dass sie überhaupt kein Interesse an einer Pokalsituation hatten. Früh setzten sie die Wiesbadener unter Druck und nach Ballgewinnen ging es schnell und direkt nach vorne. Giovanni Reyna setzte die ersten Akzente, er bediente – natürlich Haaland, der Torhüter Florian Stritzel umkurvte, seinen Schuss dann aber nicht über die Linie brachte, weil Ahmet Gürleyen dazwischen grätschte. Den Nachschuss setzte Steffen Tigges ans Außennetz (3.).
BVB-Trainer Marco Rose beginnt mit einem Zwei-Mann-Sturm
Der Stürmer war einer von U23-Akteuren in der durch viele Verletzungen reichlich improvisierten Startelf. Der zweite war Antonios Papadopouls in der Innenverteidigung. Beide aber sollten keine große Rolle spielen.
Das tat dafür Kapitän Marco Reus. Der neue Trainer Rose setzte in seinem ersten Pflichtspiel wieder auf einen Zwei-Mann-Sturm und eine Raute im Mittelfeld. Reus durfte auf seiner Lieblingsposition hinter den beiden Angreifern Tigges und Haaland auflaufen und fühlte sich dort sichtlich wohl. In der 26. Minute zog er an, marschierte durchs Mittelfeld und steckte im richtigen Moment durch auf Haaland. Der schob sicher zum 1:0 ein.
Die gerade zart aufkeimenden Hoffnungen der Gastgeber, dass mit ein wenig Glück etwas gehen könnte, waren dahin. Erst recht, als Reus wieder steil spielte, Haaland an Stritzel vorbeiging und zu Fall kam – und den fälligen Elfmeter selbst verwandelte (31.).
Die letzten Zweifel am Dortmunder Sieg waren dann nach 51 Minuten beseitigt: Wieder konterte der BVB, diesmal spielte Reyna den letzten Pass, Haaland blieb erst noch an Stritzel hängen – und schoss den Nachschuss zum 3:0 ein.
Ein Spielstand, der auch in dieser Höhe verdient war. Der BVB nahm zwar das Tempo nun ein wenig raus, dominierte die Partie dennoch weiter ohne große Mühe. So bekam Neu-Trainer Rose die Gelegenheit, ein wenig durchzuwechseln. Er brachte Axel Witsel für Jude Bellingham, was für den Belgier das erste BVB-Spiel seit seinem Achillessehnenriss im Januar bedeutete – auch er wurde mit Sprechchören gefeiert.
BVB am kommenden Samstag gegen Eintracht Frankfurt
Vor allem aber brachte er nach 66 Minuten Donyell Malen für Tigges – es war das Pflichtspieldebüt für den 30 Millionen Euro teuren Neuzugang, der sich neben Haaland im Sturm einsortierte. Er hatte sogar noch die große Chance zum Premierentreffer, scheiterte aber frei vor dem Tor an Torhüter Stritzel (82.). Ansonsten trudelte das Spiel ohne die ganz großen Höhepunkte seinem Ende entgegen. Der BVB zog ungefährdet in die nächste Pokalrunde ein, die Ende Oktober ausgetragen wird.
Zuvor aber wird es in der Bundesliga ernst, am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ist Eintracht Frankfurt zu Gast – dann wird der BVB deutlich mehr gefordert werden.