Dortmund. Die BVB-Profis Brandt und Meunier müssen wegen ihrer Corona-Infektionen in Quarantäne. Der Klub ärgert sich derweil über die Stadt Dortmund.

Man war mehr als nur verwundert bei Borussia Dortmund, man war ziemlich verstimmt über die Stadt Dortmund. Die nämlich hatte am Mittwoch allerlei Fragen beantwortet über die jüngsten Corona-Fälle beim BVB, über die positiv getesteten Profis Thomas Meunier und Julian Brandt und den Umgang des Gesundheitsamts damit. Und dabei hatte sie ganz nebenbei auch bestätigt, dass die beiden Profis noch nicht gegen Covid-19 geimpft sind.

Ein erstaunlicher Vorgang, fallen diese Daten doch in den Bereich der hochsensiblen personenbezogenen Informationen - die beispielsweise ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber normalerweise gar nicht preisgeben muss. Entsprechend zurückhaltend gehen sämtliche Bundesligisten seit Wochen mit dem Thema um, zum Impfstatus ihrer Profis schweigen sie sich aus. Und entsprechend verstimmt war man beim BVB, dass die Stadt Dortmund diese Informationen nun veröffentlicht hatte - ganz ohne die Zustimmung der betroffenen Profis Brandt und Meunier.

BVB-Profi Thomas Meunier
BVB-Profi Thomas Meunier © dpa

Weniger heikel war, was die Behörden am Mittwoch sonst noch bestätigten: Meunier und Brandt erwartet eine mindestens 14-tägige Quarantäne, die Regeln für Fußballprofis sind in der Hinsicht nicht anders als für den Rest der Bevölkerung - ein vorheriges Freitesten ist nicht möglich. Sie werden damit nicht nur das DFB-Pokalspiel beim Drittligisten Wehen Wiesbaden am Samstag (20.45 Uhr/Sky) verpassen, sondern auch den Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt und den Supercup gegen Bayern München.

BVB-Betreuerstab komplett geimpft

Nur eine Person beim BVB wurde als enge Kontaktperson eingestuft, ist allerdings vollständig geimpft - und muss dementsprechend nicht in Quarantäne. Überhaupt, so heißt es vom BVB, seien Brandt und Meunier die absolute Ausnahme. 90 Prozent der Spieler seien mindestens einmal geimpft, hatte Mannschaftsarzt Lars Lippelt vor einigen Tagen gesagt. Der Betreuerstab soll komplett geimpft sein.

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Beim BVB wartet man nun gespannt auf den Donnerstag, dann nämlich findet die ohnehin vorgesehene Testung vor dem Pokalspiel in Wiesbaden statt. Stand jetzt ist die Austragung der Partie nicht gefährdet - bei weiteren Corona-Fällen müsste die Lage aber noch einmal neu bewertet werden. (sing)