Dortmund. Der BVB meldet einen zweiten Corona-Fall: Nach Thomas Meunier ist Julian Brandt positiv. Die Auswirkungen auf den Pflichtspielstart sind unklar.
Am Dienstagnachmittag war endgültig klar, dass dieser Tag kein guter war für Borussia Dortmund. Am Vormittag hatte der Klub schon vermeldet, dass der am Montag durchgeführte Corona-Test von Thomas Meunier nach zwei freien Tagen positiv ausgefallen war. Dann die nächste Hiobsbotschaft: Bei Julian Brandt zeigte der am Dienstagmorgen vorgenommene PCR-Test eine Corona-Infektion an. Der Mittelfeldspieler fiel aus allen Wolken, denn Symptome hatte er keine.
Beide Spieler wurden sofort isoliert, die Vorsichtsmaßnahmen noch einmal verschärft und das für den Nachmittag angesetzte öffentliche Training vor knapp 300 Zuschauern abgesagt. "Ein Training in der angedachten Form ist vor dem Hintergrund des tagesaktuellen Geschehens leider nicht mehr möglich", teilte der Klub mit. Trainiert werden konnte am Dienstag trotzdem - allerdings hinter verschlossenen Türen. Das Gesundheitsamt hatte dafür Grünes Licht gegeben.
Und deswegen glaubt man beim BVB nach Informationen dieser Redaktion auch nicht an Folgen für den Pflichtspielstart im DFB-Pokal beim Drittligisten Wehen Wiesbaden am Samstag (20.45 Uhr/Sky). Allerdings wird vorher noch eine Testung stattfinden. Sind dabei weitere Profis positiv, müsste das Spiel wohl abgesagt werden.
Beim BVB herrschte am Dienstag Fassungslosigkeit. Vor dem Trainingslager im schweizerischen Bad Ragaz waren die Profis zweimal getestet worden, ein weiteres Mal vor der Rückreise am Wochenende. Alle Tests fielen negativ aus. Und nun gleich zwei positive Fälle.
BVB-Trainingsbetrieb läuft weiter wie geplant
Meunier und Brandt werden neben dem Pokalspiel in Wiesbaden wohl auch den Bundesliga-Auftakt in gut anderthalb Wochen gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) verpassen. Für den BVB ist dies ein weiterer Rückschlag, da die Personaldecke ohnehin angespannt ist – gerade in der Defensive.
Wegen der schweren Knieverletzung von Mateu Morey ist Meunier der einzig verbliebene gelernte Rechtsverteidiger im Kader. Der Belgier hatte in der vorangegangenen Saison zwar meist enttäuscht, mit ordentlichen Leistungen bei der Europameisterschaft aber hoffen lassen, dass seine zweite Spielzeit in Schwarz-Gelb aber deutlich besser verlaufen könnte. Nun wird er für mindestens zwei Wochen fehlen.
Auch Mats Hummels wird wohl fehlen
Dem BVB bleibt als Alternative auf der rechten Seite somit nur Allrounder Felix Passlack, der in der Vergangenheit schon einige Male hier ausgeholfen hat. Nationalspieler Emre Can könnte das zwar auch. Aber erstens plagen ihn aktuell Wadenprobleme. Und zweitens wird er innen wohl dringender gebraucht – denn hier ist die Lage noch angespannter: Dan-Axel Zagadou fehlt noch immer wegen einer Knieverletzung, Mats Hummels wird wegen Problemen mit der Patellasehne gegen Wiesbaden wohl noch nicht zur Verfügung stehen, und auch die jungen Alternativen Nnamdi Collins und Soumaila Coulibaly sind verletzt. Es bleibt Manuel Akanji, der erst kürzlich aus dem EM-Urlaub zurückkehrte, es bleiben die U23-Akteure Lennard Maloney und Antonios Papadopoulos, die sich in der Vorbereitung ordentlich präsentierten – und eben Can.
So oder so: Die Dortmunder Auswahl wird zum Pflichtspielstart noch eine reichlich improvisierte sein – eine derart komplizierte Vorbereitung hat man beim BVB lange nicht mehr erlebt.