Dortmund. In der kommenden Saison dürfen bis zu 25.000 Fans zum Fußball. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke nennt einige Kritikpunkte an dem Beschluss.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke begrüßt die Zuschauer-Rückkehr in der Bundesliga, nennt aber einige Kritikpunkte.

Die Politik hatte am Dienstag grünes Licht gegeben. Demnach ist pro Stadion eine maximale Auslastung von 50 Prozent erlaubt, die Zuschauerzahl ist aber bei 25.000 gedeckelt. Ins Stadion dürfen nur geimpfte, genesene oder getestete Fans. Die Regelung hängt allerdings an der Corona-Inzidenz. Falls diese am Austragungsort über 35 liegt und „das Infektionsgeschehen nicht klar eingrenzbar“ ist, sind maximal 5000 Zuschauer erlaubt.

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke kritisiert die Inzidenzbindung

„Mir erscheinen die 25.000 willkürlich, wenn das zum Ergebnis führt, dass beispielsweise ein Verein mit einem Stadion für 50.000 Fans genauso viele Zuschauer hat wie wir mit unserem 81.000-Zuschauer-Stadion“, erklärt BVB-Chef Hans-Joachim Watzke dieser Redaktion. Vor allem verstehe er nicht die Inzidenzbindung an die Zahl 35.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke umarmt den neuen Trainer Marco Rose.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke umarmt den neuen Trainer Marco Rose.

„Die Inzidenzen werden mittelfristig wieder steigen, aber wegen der großen Zahl Geimpfter wird die Zahl klinischer Fälle hoffentlich sehr gering sein. Corona wird uns auch in den kommenden Jahren weiter begleiten, und wir alle müssen lernen, als hoffentlich weitgehend geimpfte Gesellschaft damit umzugehen. Koppeln wir das ganze Leben weiter vornehmlich an die Inzidenz, spielen auch wir irgendwann wieder vor 5000 Zuschauern. Damit kann aber kein Bundesligist dieses Jahr mehr leben, es würde dann die ersten Pleiten geben. Und das längst nicht nur im Fußball“, meint der 62-Jährige.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke: "In vielen Parks in deutschen Großstädten ist es deutlich voller als bei Fußballspielen"

Der BVB verliert bei jedem Geistspiel vier Millionen. „Die Einbußen sind immens. Das können wir nicht noch mal schaffen“, erklärt Watzke. Der Geschäftsführer verweist auf die Hygienekonzepte der Vereine. „Es kommen doch nur Menschen, die geimpft, getestet oder genesen sind ins Stadion. Ich habe den Eindruck, in vielen Parks in deutschen Großstädten ist es deutlich voller als bei Fußballspielen.“

Auch interessant

Hans-Joachim Watzke glaubt, dass die Politik auf Zeit spiele. "Das ist auch verständlich. Es ist immer ein Kompromiss. Aber grundsätzlich müssen wir langfristig mehr zulassen. Auch da geht es nicht bloß um den Fußball, sondern um viele, viele Branchen und Arbeitsplätze im Land. Wenn alle Impfwilligen geimpft sind, müssen wir lernen, mit diesem Virus zu leben, weil es dazu in den nächsten Jahren überhaupt keine Alternative geben wird", erklärt der BVB-Geschäftsführer. (las)