Berlin. Am Donnerstag steigt das DFB-Pokalfinale, aber zum Feiern ist noch niemandem zumute. Das muss sich schnell wieder ändern. Ein Kommentar.
Das Berliner Olympiastadion kann ein besonderer Fußballort mit ganz besonderer Stimmung sein. Wenn sich hier in normalen Zeiten zum DFB-Pokalfinale zwei Spitzenmannschaften gegenüberstehen, wenn deren Fans erst tagelang die Stadt einnehmen und dann im Stadion eine ganz besondere, lautstarke Feier-Atmosphäre kreieren, ist das ein Höhepunkt im Fußballjahr. Dann knistert es vor Spannung im Stadion, dann erleben alle anwesenden im wahrsten Sinne einen Feiertag.
Ohne Zuschauer nur eine triste Betonschüssel
Allerdings kann das Olympiastadion auch ein ganz grauseliger Ort für ein Fußballspiel sein. Wenn sich nämlich wie bei so manchem Hertha-Spiel nur wenige oder aktuell keine Zuschauer auf den Tribünen verteilen, wird es trist. Dann kann schon bauartbedingt keine Stimmung aufkommen in dieser weitläufigen Betonschüssel, in der auch noch eine Laufbahn die Zuschauer vom Spielfeld trennt.
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Wenn sich am Donnerstag im DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig gegenüberstehen (20.45 Uhr/ARD und Sky), wird das zwar auch ein Feiertag – aber nur kalendarisch, Christi Himmelfahrt nämlich. Ansonsten erwartet uns der triste Höhepunkt einer tristen Saison. Zwei der besten deutschen Mannschaften stehen sich gegenüber, aber niemand darf zusehen. So geht es schon die gesamte Saison, bis auf einige wenige Spiele im vergangenen Sommer. Und am Donnerstag wird sich noch einmal auf der ganz großen Bühne zeigen, wieviel der Fußball ohne seine Zuschauer verliert, wie sehr die Atmosphäre leidet. Der Fußball ist nicht der gleiche ohne seine Fans.
Sinkende Inzidenzzahlen geben dem Fußball Hoffnung
Schön ist das alles nicht. Aber immerhin: Es gibt inzwischen zarte Zeichen der Hoffnung, möglicherweise kehren zu Europameisterschaft im Sommer auch in München Zuschauer in die Stadien zurück. Die Organisatoren zumindest sind vorsichtig optimistisch. Die Inzidenzzahlen entwickeln sich derart positiv, dass das in einigen Wochen zu verantworten sein könnte. Und wären zumindest teilweise gefüllte Stadien nicht ein wunderbares Zeichen? Für den Fußball – und für die schrittweise Rückkehr zur Normalität.