Dortmund. Nach der schweren Verletzung von Mateu Morey fällt ein Außenverteidiger lange aus. Muss der BVB nachrüsten? Sportdirektor Zorc äußert sich.

Das medizinische Bulletin klingt genau so schlimm, wie es die Bilder vermuten ließen: Mateu Morey, der Rechtsverteidiger von Borussia Dortmund, hat sich beim Pokalhalbfinale gegen Holstein Kiel (5:0) schwer am Knie verletzt: Das vordere Kreuzband ist beschädigt, ebenso das Außenband und die Kapsel.

In dieser Woche wurde der Spanier erstmals operiert, die Ärzte nahmen sich des Außenbands und der Kapsel an. Ist das verheilt, folgt die nächste OP - und dann soll das Kreuzband instandgesetzt werden. "Mateu geht es den Umständen entsprechend gut", berichtet BVB-Trainer Edin Terzic am Donnerstag, zwei Tage vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). "Der erste Eingriff ist sehr gut gelaufen. Er hat uns versprochen, dass er stärker zurückkehrt, als er vor der Verletzung war. Und wir haben ihm versprochen, dass wir alles dafür tun werden, damit er dann wieder Champions League spielen kann."

Ausfallzeit von Morey ist offen

Wann das allerdings sein wird, darüber kann und will man beim BVB noch keine Einschätzung abgeben. "Dazu ist es viel zu früh", sagt Terzic. "Wir müssen erst schauen, wie er den ersten Eingriff vertragen hat."

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Sicher ist: Morey wird lange fehlen. Nimmt man vergleichbare Verletzungen als Grundlage, ist schwer vorstellbar, dass er in diesem Kalenderjahr noch einmal eingreift. Dem BVB fehlt also ein Rechtsverteidiger, und diese Position ist ohnehin eine Problemstelle: Lukasz Piszczek hört nach dieser Saison auf, Thomas Meunier war bislang nicht die erhoffte Verstärkung - eher im Gegenteil.

BVB verkündet Vertragsverlängerung mit Passlack

Muss der BVB also im Sommer nach einem Außenverteidiger Ausschau halten? Aus numerischen Gründen müsse man das nicht, sagt Sportdirektor Michael Zorc. Rechts habe man für die kommende Saison neben Meunier noch Felix Passlack, dessen von dieser Redaktion längst vermeldete Vertragsverlängerung der BVB am Donnerstag auch offiziell bestätigte. Und links habe man Raphael Guerreiro und Nico Schulz. "Das sind zwei für jede Seite und wir brauchen keine fünf", sagt Zorc.

Eine Hintertür aber lässt er sich: "Wir machen uns immer weiter Gedanken", sagt der Sportdirektor. Aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt, das Personalkarussell in Gang zu setzen. Das machen wir später."