Dortmund. Am Samstag trifft Borussia Dortmund auf Eintracht Frankfurt. Es geht um den Champions-League-Platz – und die sportliche Perspektive von Haaland.
Natürlich werden die Augen an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) vor allem auf Erling Haaland gerichtet sein, wenn der Tabellenfünfte Borussia Dortmund den Tabellenvierten Eintracht Frankfurt empfängt (15.30/Sky).
Zum einen, weil der erst 20-jährige Stürmer schon jetzt ein Ereignis darstellt, wenn er über den Platz wuchtet. Zum anderen, weil sein Berater Mino Raiola diese Woche dafür nutzte, um seinen ohnehin schon gefragten Angreifer noch mal begehrter wirken zu lassen und damit die Spekulation anheizte, ob der Profi dem Ruhrgebiet vielleicht doch schon in diesem Sommer den Rücken zukehrt. Gerade wenn der BVB die Qualifikation für die Champions League verpassen sollte. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf Frankfurt. Misslingt das Heimspiel heute, müssen sich die Dortmunder damit anfreunden, dass in der kommenden Saison keine Königsklassen-Hymne durch das hoffentlich wieder mit Fans besetzte Stadion dröhnt.
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Raiola inszeniert Spanien-Reise für seine Zwecke
Die zuvor aufgeflammte Aufregung rund um Haaland hängt vor allem mit einer Reise am Donnerstag zusammen, die Raiola gekonnt für seine Zwecke inszenierte. Gegen Mittag stolzierte der gefürchtete Berater aus der Flughafenhalle in Barcelona. Die Sonnenbrille glänzte, der Pullover spannte, mit ihm marschierte Erling Haalands Vater Alf-Inge. Die kleine Haaland-Vertretergruppe hätte sicherlich auch ein Hintertürchen im Flughafen gefunden. Stattdessen warteten rein zufällig die Journalisten der katalanischen Zeitung „Sport“, um zu filmen, wie sie vom Fahrer des FC-Barcelona-Präsidenten Joan Laporta eingesammelt wurde.
BVB-Sportdirektor Zorc schmunzelt über Barcelona-Trip
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Noch am selben Tag rauschte der Tross weiter in die spanische Hauptstadt, in der Real Madrid das volle Vereinsmuseum mit weiteren Trophäen füllen möchte. Die beiden Spitzenvereine balgen sich um den Norweger, in dem viele Experten den kommenden Weltfußballer vermuten. Bleibt nur der Haken, dass Haaland noch bis 2024 unter Vertrag steht. Beim zweitgrößten deutschen Klub nahmen die Verantwortlichen den Spanien-Trip von Mino Raiola und Alf-Inge Haaland schulterzuckend zur Kenntnis. „Wenn die beiden ein wenig Sonne am Mittelmeer tanken wollen, ist das doch völlig okay“, sagte Sportdirektor Michael Zorc dieser Redaktion.
Zorcs Antwort hängt mit einem Besuch Raiolas in der BVB-Geschäftsstelle einen Tag vor dem Flug in den Süden zusammen. Am Rheinlanddamm, während auf der B1 die Autos vorbeirauschten, schärften die Borussia-Bosse Haalands Berater ein, dass sie ihren Stürmer in diesem Sommer auf keinen Fall ziehen lassen werden. Selbst wenn die verbleibenden Saisonspiele alle vergeigt würden, soll Haaland weiter das schwarz-gelbe Trikot überziehen, heißt es aus dem Verein. In der kommenden Spielzeit habe der neue Trainer Marco Rose große Ziele (Titel), da dürfe man ihm nicht den wichtigsten Spieler im Kader wegnehmen. Raiola sei einverstanden gewesen und habe die Verantwortlichen über den geplanten Ausflug unterrichtet.
Erling Haaland: Ausstiegsklausel im Sommer 2022
Jedoch: Nur noch in diesem Jahr können die Verantwortlichen der Borussia Erling Haaland ein Wechselverbot erteilen. Im Sommer 2022 verfügt er über eine Ausstiegsklausel von 75 Millionen Euro aus seinem Vertrag. Weswegen niemand im Klub davon ausgeht, dass er dann noch bleibt. Dafür locken ihn zu große Konkurrenten. Neben Real und Barcelona auch Manchester City. Bei diesen Vereinen kann der Stürmer sein Dortmunder Gehalt von rund acht Millionen Euro vermutlich verdreifachen. Und daran arbeiten, zum bestimmenden Fußballer in Europa zu werden.
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Spannend bleibt die Frage, was passiert, sollte der BVB tatsächlich die Champions League verpassen. Einem Berater wie Mino Raoila ist zuzutrauen, dass er dann alle Tricks nutzen wird, damit das Wechselverbot der Borussia-Chefs bröckelt.
Am einfachsten wäre es, wenn Haaland mit Toren schon gegen Frankfurt seinen Teil dazu beiträgt, dass Platz vier weiter möglich bleibt.