Dortmund. Nach dramatischem Spiel gegen den FC Sevilla (2:2) steht der BVB im Viertelfinale der Champions League. Die Stimmen aus Dortmund.

Mit seinen 20 Jahren hat Erling Haaland schon einiges erlebt, doch was sich am Dienstagabend beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Sevilla (2:2) abgespielt hat, wird der Stürmer so schnell nicht vergessen.

Erst traf Haaland zum vermeintlichen 2:0 für den BVB, dann meldete sich der Video-Assistent. Der Treffer zählte nicht, wegen eines Foulspiels des Norwegers. Dafür gab es Elfmeter, wegen eines noch weiter zurückliegenden Zupfers am Norweger. Der Stürmer trat selbst an, scheiterte aber an Torhüter Bono (52.). Das Spiel lief weiter und wurde bald wieder unterbrochen: Bono hatte sich einen Fußbreit von der Linie bewegt, meldete der Videoassistent, der Strafstoß musste wiederholt werden. Haaland trat wieder an, wählte die gleiche Ecke – und diesmal kam der Torhüter nicht ganz heran – 2:0 (54.).

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Doch trotz der 2:0-Führung wurde es in der Nachspielzeit sogar noch einmal dramatisch, als Sevilla das 2:2 erzielte - und sogar noch die Chance auf einen weiteren Treffer hatte. Am Ende hat es für die Dortmunder dennoch zum Einzug ins Viertelfinale gereicht. Gesprächsstoff bot das Spiel gegen die Andalusier dennoch reichlich. Die Stimmen zum Spiel:

Sebastian Kehl (Lizenzspielerchef BVB): "Es war am Ende super eng, auch unnötig eng, ein geiler Fight. Wir sind jetzt unter den letzten Acht in Europa, das haben wir uns verdient. Die kämpferische Einstellung hat absolut gestimmt. Wir wussten, dass wir in diesem Bereich heute gefordert sind. Fußballerisch haben wir ein paar Lücken gehabt, aber das ist heute egal. Wir haben uns gewehrt und sind verdient weitergekommen."

Doppeltorschütze Erling Haaland (BVB) über ...

... die wilden 90 Minuten: "Es war ein hartes Spiel. Ich bin müde, aber es fühlt sich sehr gut an, in die nächste Runde einzuziehen. Wir wussten aber schon vorher, dass es schwer werden würde. Doch schon nach dem 1:0 war klar, dass sie drei brauchen."

Erling Haaland jubelt, Sevillas Bono ist geschlagen.
Erling Haaland jubelt, Sevillas Bono ist geschlagen. © dpa

... die kuriose Situation rund um das 2:0: "Er (Sevilla-Torwart Bono, Anm. d. Red.) stand zu weit vorne. Wenn er auf der Linie geblieben wäre, hätte ich auch getroffen. Er hat betrogen und gehalten, beim zweiten Mal hat er nicht betrogen und ich habe getroffen. Der zweite Elfmeter war genau derselbe und da stand er auf der Linie. Ich war beim zweiten Elfer ein bisschen nervös, weil er mit zuvor ins Gesicht schrie."

... den Disput mit Sevillas Torwart Bono: "Ich weiß nicht genau, was ich ihm gesagt habe. Ich habe versucht ihm das Gleiche zu sagen, das er mir zuvor gesagt hat. Am Ende habe ich getroffen, vielleicht ist es Karma."

Thorgan Hazard (BVB): "Es war ein sehr großer Kampf. Aber schon in Sevilla haben wir es gut gemacht und uns eine gute Position erarbeitet. Sie haben gut gespielt, aber wir waren wirklich clever. Erling hat uns dann mit seinen zwei Toren geholfen. Wir hatten zwar nicht sehr viele Torchancen, aber wenn man in Sevilla mit 3:2 gewinnt, reicht es clever zu sein." (fs)