München. Der BVB hat in München 2:4 verloren. Marco Reus ärgerte sich über den Schiedsrichter. Aber die Dortmunder hatten andere Probleme. Ein Kommentar.
Man konnte erahnen, wie heftig der Auswärtsblock im Münchener Stadion nach dieser Anfangsphase von Borussia Dortmund vibriert hätte, wenn die Fans nicht aufgrund der Corona-Pandemie gefehlt hätten. Erling Haaland traf schon in den ersten zehn Minuten zweimal. Da schien es so, als könnten die Dortmunder ein Bundesligaspiel beim FC Bayern endlich mal wieder für sich entscheiden. Doch genauso konnte man sich vorstellen, wie die Anhänger anschließend gezittert hätten. Weil die Münchener im weiteren Verlauf dieser Partie demonstrierten, dass sie den BVB weiterhin beherrschen können – und tatsächlich noch vier Tore erzielten.
FC Bayern schwebt eine Klasse über dem BVB
Dadurch lässt sich die Dortmunder Leistung nur schwer beurteilen. Der mutige Beginn spricht dafür, dass die Elf unter Trainer Edin Terzic weiterhin dabei ist, sich zu verbessern, dass da noch etwas entstehen könnte. Anderseits ließen sich die schwarz-gelben Profis spätestens nach dem Anschlusstreffer von Robert Lewandowski in der 26. Minute tief in die eigene Hälfte drücken. Die 90 Minuten verdeutlichten daher, dass der FC Bayern eine Klasse über der Borussia schwebt. Vor allem, wenn der BVB verletzte Leistungsträger wie Raphael Guerreiro und Jadon Sancho schmerzlich vermisst.
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In jedem Fall lässt sich aber festhalten, dass diese Niederlage nicht durch den Schiedsrichter verursacht wurde. Kapitän Marco Reus schimpfte über Marco Fritz und witterte einen Bayern-Bonus. Auch Trainer Terzic klagte über ein Foul an Emre Can vor dem dritten Münchener Treffer. Sicherlich hätte man den Rempler von Leroy Sané auch abpfeifen können. Aber den Dortmundern glitt diese Partie aus den Händen, weil sie irgendwann zu passiv agierten. Weil sie es nicht mehr schafften, eigene Angriffe zu initiieren. Weil der Mut verschwand.
Die Elf von Terzic muss sich jetzt schleunigst sammeln, schon am Dienstag reist der FC Sevilla zum Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals ins Revier. Dann sollte der BVB nicht nur in der Anfangsphase beherzt auftreten, sondern möglichst über die gesamte Spielzeit.