Dortmund.. Der BVB spielt nur 2:2 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim. Ein weiterer Rückschlag. Trainer Edin Terzic ärgert ein nichtgepfiffenes Foul.
Eigentlich hätte sich Marco Reus wohl an den Sprints beteiligen müssen. Doch während die Profis von Borussia Dortmund, die das enttäuschende 2:2 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim nur auf der Bank verfolgt hatten oder spät eingewechselt wurden, im Hintergrund über den Rasen wetzten, stand Reus nach dem Abpfiff am Spielfeldrand vor dem Sky-Mikrofon. Der Kapitän durfte an diesem Samstag selbst erst ab der 60. Minuten mitmischen, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
„Wir waren ein bisschen wild und hatten wenig Struktur“, erklärte Reus nun. „Dementsprechend sind wir sehr enttäuscht.“
Auch interessant
Denn die Borussia musste im eigenen Stadion einen erneuten Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Ränge verkraften, gegen Hoffenheim reichte es nur zu einem Unentschieden. Für den BVB trafen Jadon Sancho (24.) und Erling Haaland (81.), die Gäste drehten die Partie zwischenzeitlich durch Tore von Munas Dabbur (31.) und Ihlas Bebou (51.). Am Sonntag, sollten Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg gewinnen, könnte der Rückstand des BVB auf Rang vier auf sechs Punkte anwachsen.
Die BVB-Gegner: Erst Sevilla, dann Schalke
Die Stimmung bleibt dadurch angespannt – und dies vor einer richtungsweisenden Woche. Am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) tritt die Mannschaft von Trainer Edin Terzic im Champions-League-Achtelfinale beim FC Sevilla an, am Samstag (18.30 Uhr/Sky) geht es zum FC Schalke. Revierderby.
Auch interessant
Da müssen sich die Dortmunder anders präsentieren als gegen Hoffenheim. Denn am Samstagnachmittag schaffte es der teure Kader wieder nicht, eine Partie zu dominieren, gerade die Defensive wirkte löchrig. „Wir haben die Hoffenheimer Stürmer Dabbur und Bebou nie in den Griff bekommen, besonders bei langen Bällen hatten wir Probleme“, räumte Terzic ein.
Und so ging Terzics Elf zwar in Führung. Sancho ließ TSG-Torhüter Oliver Baumann keine Chance, nachdem Raphael Guerreiro ihn zuvor mit einem feinen Pass freigespielt hatte (24.). Genauso wie es unter der Woche laut Terzic ihm Training einstudiert wurde. Doch trotzdem beruhigte die Führung das Spiel der Dortmunder nicht.
Pfiff für BVB-Mittelfeldmann Bellingham bleibt aus - Terzic ärgert sich
Schon sieben Minuten nach Sanchos Tor glich Dabbur nach Vorarbeit von Sebastian Rudy aus. Dabei ärgerte sich Terzic allerdings weniger über die großen Räume, die seine Mannschaft dem Gegner ließ, sondern über einen ausbleibenden Pfiff. Denn vor dem Hoffenheimer Angriff drängte Dortmunds Jude Bellingham in den gegnerischen Sechzehnmeterraum, während sich Erling Haaland freilief und von Kevin Vogt umgerannt wurde. Ein Foul, das nicht gepfiffen wurde.
„Ich habe das nicht verstanden, für mich ist es eine klare Torchance, wenn Jude quer spielt“, meinte Terzic. Auch der Video-Assistent griff nicht ein, vermutlich weil Haaland außerhalb des Sechzehnmeterraums gefoult wurde und die Aktion nicht mit dem anschließenden Treffer von Dabbur in Verbindung gebracht werden konnte.
Die Borussia kam anschließend noch unsortierter daher. „Wir hatten wenig Absicherung. Wir hatten nur noch Leute, die versucht haben zu verteidigen, und Leute, die versucht haben, Tore zu schießen“, sagte Mats Hummels Terzic kritisierte: „Die Anzahl der individuellen Fehler ist einfach sehr hoch.“
BVB-Torhüter Marwin Hitz patzt erneut
Wie beim Tor von Bebou, bei dem Marwin Hitz, der erneut den an der Schulter verletzten Roman Bürki im Tor vertrat, unglücklich aussah, weil er nach einer Flanke den Ball an den Körper von Bebou faustete.
Eine Reaktion der Dortmunder ließ lange auf sich warten, selbst die eingewechselten Youssoufa Moukoko und bereits erwähnter Marco Reus erzeugen wenig Kreativität und Gefahr. Erst in der 81. Minute setzte sich Haaland bei einem seiner Sprints durch, beförderte den Ball über die Torlinie. Es folgte ein wütendes Gerangel. Denn während Haaland losrannte, krümmte sich Dabbur auf dem Boden. Doch zuvor hatten schon die Hoffenheimer weitergespielt, die in den letzten Minuten die größeren Chancen zum Sieg hatten.
BVB-Verteidiger Mats Hummels verspricht Besserung
„Es ist nicht die leichteste Phase“, sagte Terzic. „Ich bin immer noch der Meinung, wir sind auf einem Weg der Besserung. Wir wollen einen viel aktiveren und aggressiveren Stil gegen den Ball spielen. Aber das passiert nicht über Nacht. Wir arbeiten hart daran, und das wird man im Laufe der Saison noch auf dem Platz sehen“, meinte Hummels. Die nächste Chance bietet sich am Mittwoch gegen Sevilla.
Möglicherweise darf Reus dann wieder beginnen. Nach seinem Interview schaute er noch einmal herüber zu seinen rennenden Kollegen, entschied sich aber, schnell im Kabinentrakt zu verschwinden.