Dortmund. Der neue Trainer Edin Terzic setzt beim BVB auf Leidenschaft und Emotionen. Bislang mit Erfolg - und zur Freude der Wortführer in der Mannschaft.
Es geht intensiv zu bei Borussia Dortmund in diesen Tagen, in der laufenden Woche stand unter anderem ein internes Turnier auf dem Trainingsplan. Und die Stimmung dabei, so berichtet es Torhüter Roman Bürki, sei gut gewesen. „Wir haben uns gefreut, dieses Turnier zu spielen“, sagt der Schweizer.„Es war Feuer drin, jeder wollte gewinnen.“
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Eigentlich nicht ungewöhnlich, wenn Leistungssportler aufeinandertreffen, beim BVB aber erwähnenswert – das verriet vor allem Bürkis Nachsatz: „Es ist schön, dass es wieder so ist.“ Heißt übersetzt: Es war in dieser Saison nicht immer so. Fehlende Schärfe im Training, darüber haben sich auch andere Wortführer in der Mannschaft in der Vergangenheit mehr oder weniger offen beklagt. Auch das war ein Grund, warum sie von Trainer Lucien Favre abrückten. Und da will der neue Trainer Edin Terzic ansetzen. Es soll wieder intensiver zugehen im Training. Leidenschaftlicher. Und auch: lauter.
Der BVB war bisher eine leise Mannschaft
Borussia Dortmund hatte bislang eine eher leise Mannschaft, was vor allem auffiel, als keine Zuschauer mehr ins Stadion kamen. Hörte man anderswo lautstarke Anweisungen und Anfeuerungen, war beim BVB meist: Stille – bis auf gelegentliche Wutausbrüche des Abwehrchefs Mats Hummels. Lucien Favre, bis zum Dezember noch BVB-Trainer, war dieses Thema nicht wichtig. Der 63-Jährige ist ein klassischer Fußballlehrer, er denkt rein inhaltlich, vermittelt den Spielern selbst kleinste Kleinigkeiten wie die korrekte Armhaltung beim Verteidigen oder die Ausrichtung des Standbeins beim Diagonalpass. Damit machte er viele einzelne Spieler besser – aber nicht immer aber die Mannschaft als Ganzes.
Terzic tickt anders. Mit ausdrücklicher Billigung seiner Vorgesetzten will er der Mannschaft wieder das vermitteln, was sein Vor-Vor-Vor-Vor-Vorgänger Jürgen Klopp einst als Vollgas-Fußball etabliert hatte: rasant, kraftvoll, mit aggressivem Pressing, energischen Zweikämpfen und direktem Spiel nach vorne. Und dazu, glaubt Terzic, gehört auch eine gewisse Lautstärke, ein gegenseitiges Anfeuern, Unterstützen und Dirigieren. „Wir brauchen diese Energie“, sagt er.
Bürki vermisste die Emotionen
Findet auch Bürki: „Jetzt ist ein bisschen mehr Leben drin, das hat oft gefehlt“, meint der Torhüter. „In den letzten Spielern haben wir es enorm gut gemacht, haben Emotionen reingebracht und viel kommuniziert.“ Beim 3:1-Sieg in Leipzig war der Wandel auffällig. Da waren nicht nur Hummels und Bürki, die regelmäßig die Stimme erhoben. Der eingewechselte Emre Can gab lautstark Kommandos, auch Thomas Delaney war immer wieder zu hören. Insgesamt war die Mannschaft laut wie lange nicht. Und sie spielte gut wie lange nicht.
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Zufall oder Zusammenhang? Das ist nun die Frage vor den kommenden Aufgaben. Schon gegen Kellerkind Mainz 05 kann der BVB am Samstag (15.30 Uhr/ Sky) erneut den Beweis antreten, dass größere Lautstärke und größere Leidenschaft auch den größeren Erfolg versprechen.