Hoffenheim. Die Einwechslung von Erling Haaland und Marco Reus zahlt sich aus. Co-Produktion beider Spieler bringt dem BVB den 1:0-Sieg über Hoffenheim.
Als Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre in der 63. Spielminute einen Doppelwechsel veranlasste, wurde es unruhig in der mit 6030 Fans gefüllten Hoffenheimer Arena. Denn die beiden Offensivstars des BVB, Marco Reus und Erling Haaland, machen sich zur Einwechslung bereit.
Reus trifft nach Vorlage von Haaland
Und als hätten es die Zuschauer geahnt, war es wenig später tatsächlich eine Co-Produktion der beiden eingewechselten Stürmer, die für die Entscheidung im umkämpften Fußball-Bundesligaspiel sorgte. Nach Zuspiel von Haaland traf Kapitän Reus in der 76. Minute zum umjubelten 1:0-Siegtreffer für den BVB.
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Aufregung gab es in Sinsheim allerdings schon vor dem Anpfiff. Der Grund: Die vergangenen Länderspiele, für die sowohl die TSG als auch der BVB mehr als ein Dutzend Spieler abstellen musste. „Wir müssen über diese Abstellungsperiode sprechen“, sagte ein erboster Alexander Rosen bei Sky. Der Direktor Profifußball der Hoffenheimer ärgerte sich massiv: „Christoph Baumgartner und Munas Dabbur haben drei Spiele gemacht, Erling Haaland auch. Was soll das?“
Beide Trainer müssen ihre Aufstellungen umbauen
Aufgrund dieser enormen Strapazen für die Profis waren sowohl Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß als auch BVB-Coach Lucien Favre gezwungen ihre Anfangsaufstellungen im Vergleich zum vergangenen Bundesligaspiel massiv umzubauen. Auf jeweils fünf Positionen. So blieben etwa die angesprochen Leistungsträger Baumgartner und Dabbur auf TSG-Seite zunächst auf der Bank, beim BVB bekam Haaland eine Pause. Gebeutelt waren beide Teams auch von positiven Corona-Tests innerhalb ihrer Mannschaften, weshalb Manuel Akanji (BVB) sowie Andrej Kramaric, Pavel Kaderabek und Kasim Adams (alle TSG) nicht zur Verfügung gestanden sind.
Wohl auch aufgrund der massiv veränderten Aufstellungen war die Partie lange nicht schön anzusehen. Statt dem spielerischen Element dominierte der Kampf. Torchancen resultierten meist aus Einzelaktionen.
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Wie in der 4. Minute als Hoffenheims Robert Skov die Dortmunder Defensive mit einer scharfen Halbfeldflanke aushebelte. Im Strafraum fand er den TSG-Startelfdebütanten Mijat Gacinovic, der den Ball per Fußspitze allerdings wenige Zentimeter am Tor von BVB-Torwart Marwin Hitz vorbeispitzelte. Kurze Zeit später war es wieder Ex-Frankfurter Gacinovic, der für Gefahr sorgen konnte. Nach Zuspiel von Ishak Belfodil scheiterte er aber erneut (19.).
BVB erarbeitet sich viele Chancen
Doch auch der BVB hatte seine Chancen. Vor allem durch den 17-jährigen Wirbelwind Giovanni Reyna. Nach Flanke von Felix Passlack verpasste der US-Amerikaner zunächst knapp (19). Später ließ er nach starkem Solo die halbe TSG-Defensive stehen, umkurvte auch Torwart Oliver Baumann. Den sicher geglaubten Führungstreffer verhinderte erst Skov auf der Linie (35.). Ohne ihren Sturmtank Haaland aber fehlte es den Dortmundern an der nötigen Durchschlagskraft – daran konnte auch Nationalspieler Julian Brandt nichts ändern, der als falsche Neun aufgeboten war.
Erst in der 63. Minute ließ BVB-Trainer Favre seinen Star-Stürmer von der Leine. Der 20-jährige Norweger sollte zusammen mit dem ebenfalls eingewechselten Marco Reus die schwarz-gelbe Offensive in Schwung bringen. Und das gelang eindrucksvoll. Schon kurze Zeit später hatte Reus die große Chance zur Führung. Mit seinem Linksschuss scheiterte er allerdings an Baumann (75.). Nur eine Minute später fiel dann das Tor des Tages. Für Reus das erste Bundesligator seit Februar.
Beflügelt von der Führung erspielten sich die Borussen in der Folge sogar noch weitere gute Gelegenheiten. So schoss etwa Haaland nur denkbar knapp am TSG-Tor vorbei (76.), der ebenfalls eingewechselte Raphael Guerreiro drüber (85.).