Paris. PSG-Sportdirektor Leonardo haben öffentlichen Forderungen von Trainer Tuchel nicht gefallen. Seine deutlichen Worte dürften eine Warnung sein.
Das gab Ärger: Der deutsche Trainer Thomas Tuchel hat sich beim französischen Fußball-Meister Paris Saint-Germain einen Rüffel von Sportdirektor Leonardo eingehandelt. Der Brasilianer hat die Forderungen des früheren Trainers von Borussia Dortmund nach Verstärkungen scharf zurückgewiesen. „Das hat uns überhaupt nicht gefallen. Wenn einer nicht zufrieden ist und sich entscheidet zu bleiben, muss er die Politik des Vereins und die internen Regeln akzeptieren“, sagte Leonardo nach dem 6:1 gegen SCO Angers am Freitagabend.
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Tuchel hatte zuvor angemahnt, die Mannschaft müsse verstärkt werden, ansonsten könne man nicht das Gleiche verlangen. In aller Deutlichkeit hatte Tuchel am Donnerstag klargemacht, dass er bis zum kommenden Montag personelle Verstärkungen für seinen Kader erwartet. "Sonst mache ich mir Sorgen, dass wir im Oktober, November, Dezember und Januar den Preis zahlen werden." In der abgelaufenen Saison hatte PSG das Champions-League-Finale erreicht, dort aber gegen den FC Bayern München verloren. Leonardo erinnerte Tuchel an die wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch die Corona-Pandemie. „Wir leben in einer schwierigen Situation, nicht nur der Fußball“, sagte Leonardo und sprach von Verlusten in Höhe von rund 100 Millionen Euro für PSG durch die Corona-Krise.
Das war eine deutliche Warnung
Leonardos Worte dürften als deutliche Warnung an Tuchel gerichtet gewesen sein. „Um in diesem Klub zu bleiben, muss man zufrieden sein, mit der Lust, für den Verein zu leiden, sich zu opfern, auch wenn wir eine komplizierte Zeit durchleben“, sagte der frühere Nationalspieler. Tuchels Vertrag läuft in Paris Ende der Saison aus. Der Coach war in der Vergangenheit nicht unumstritten. Nachdem der Klub aber national alle Titel gewonnen hatte und ins Finale der Königsklasse eingezogen war, verstummte die Kritik. Ob es für Tuchel womöglich eine Strafe vonseiten des Vereins gibt, ließ Leonardo offen. „Wir werden intern sehen, was wir machen.“
PSG hat in diesem Sommer lediglich Rechtsverteidiger Alessandro Florenzi und Ersatzkeeper Alexandre Letellier verpflichtet. Dagegen verließen Edinson Cavani, Thiago Silva, Thomas Meunier, Tanguy Kouassi und Eric Maxim Choupo-Moting den Club. „Ich würde nicht sagen, dass das Team schwach ist. Wir sprechen von einem riesigen Team“, sagte Leonardo mit Blick auf Superstars wie Neymar, Kylian Mbappé oder Angel di Maria. (fs/dpa)