Bad Ragaz. Beim BVB steht am Dienstagvormittag die Arbeit mit dem Ball im Mittelpunkt. Ein prominenter Profi fehlt der Borussia im Trainingslager weiterhin.

Thomas Meunier nahm Tempo auf, ließ einen Gegenspieler stehen, spielte den Ball mit dem Außenrist nach vorne – genau in den Fuß eines Verteidigers. „Thomas, retournez“, brüllte Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre zurück. Zurückspielen!

Beim BVB stand am Dienstagvormittag die Arbeit mit dem Ball auf dem Programm. Nach einer kurzen Aufwärmeinheit wurde zunächst das Passspiel geübt, erst auf kurze, dann auf deutlich längere Distanzen. Und dann ging es an die Spielformen. Eine Mannschaft sollte den Ball sauber von hinten herausspielen, die andere dies durch aggressives Pressing verhindern. Und immer wieder unterbrach Favre, korrigierte die Entscheidungen der Profis, das Positionsspiel, die Verschiebebewegungen der verteidigenden Mannschaft. Mal schob er den einen Profi zwei Meter nach links, mal den anderen drei nach rechts.

BVB: Hummels fehlt, Dahoud im Aufbautraining

Mats Hummels fehlte dabei noch, der Abwehrchef laboriert nach wie vor an einem lädierten Knöchel und trainiert individuell. Mahmoud Dahoud wird nach seiner Knieverletzung langsam herangeführt, er nahm an den Passübungen teil, nicht aber am Trainingsspiel.

Was in Abwesenheit von Hummels auffiel: Emre Can besetzte durchgehend die Innenverteidiger-Position. So ist es dem gelernten Mittelfeldspieler ja auch am liebsten: Nach Dortmund war er im Winter auch gekommen, weil er sich ausgerechnet hatte, den Platz als rechten Innenverteidiger in der Dreierkette einzunehmen – weil er sich so größere Chancen auf einen Stammplatz in der Nationalmannschaft erhofft.

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Die Nachwuchskräfte Youssoufa Moukoko (15), Ansgar Knauff (18) und Nnamdi Collins (17) trainierten nur teilweise mit der Mannschaft, zwischenzeitlich gingen sie mit Talentetrainer Otto Addo auf einen Nebenplatz, um dort an ihrer Technik und Übersicht zu feilen.

Und obwohl der Ball im Mittelpunkt stand, war es alles andere als eine erholsame Einheit für die BVB-Profis: Bei Temperaturen über 30 Grad ließ Favre sie über 90 Minuten arbeiten.