Essen. Borussia Dortmund holt das 17-jährige Top-Talent Jude Bellingham. Vieles spricht dafür, dass dies erneut ein guter Transfer ist. Ein Kommentar.
Wieder ein junger Kerl, wieder ein Perspektivspieler, wieder ein Hochbegabter. Borussia Dortmund holt Jude Bellingham, einen äußerst talentierten Engländer, dem die Zukunft offen steht. Ob der Spieler sie so zu gestalten versteht wie erhofft, dafür gibt es ohnehin selten Garantien – und schon gar nicht bei einem 17-Jährigen. Aber es spricht doch einiges dafür, dass dem BVB erneut ein guter Griff geglückt ist.
Bellingham wurde von mehreren Top-Vereinen umworben
Bellinghams Veranlagung wurde ja nicht nur von den Dortmunder Spähern entdeckt, mehrere Top-Klubs warben um ihn. Die Ablösesumme in Höhe von rund 24 Millionen Euro, die an den Zweitligisten Birmingham City überwiesen werden muss, sagt zwar einerseits aus, dass der Markt inzwischen sogar für Jugendliche völlig überhitzt ist; andererseits aber auch, dass es sich bei diesem Mittelfeldspieler um einen Rohdiamanten handelt, der nur noch geschliffen werden muss.
Und genau das ist den Dortmundern in der jüngeren Vergangenheit immer wieder gelungen. Ob Aubameyang, ob Dembélé, ob Sancho, ob Haaland – sehen wir mal von charakterlichen Schwächen bei dem einen oder anderen ab, so lässt sich doch feststellen, dass keiner von denen nach seinem Wechsel zum BVB schlechter geworden ist.
Transferpolitik des BVB mit Weitsicht und Vernunft
Mit dieser von Gespür, Weitsicht und Vernunft geprägten Transferpolitik sind die Dortmunder gut gefahren: Sie finden vielversprechende Fußballer und formen sie zu Top-Spielern. Dass sie, wenn sie auf dem höheren Level angekommen sind, nicht mehr gehalten werden können, gehört leider auch zur Wahrheit. Aber wie schon bei Aubameyang und Dembélé wird der BVB auch bei Verlusten von Sancho und Haaland deutlich mehr einnehmen, als er für sie ausgegeben hat. Die Tatsache, dass die Dortmunder mit solchen Transfers häufig besser lagen als mit der Verpflichtung fertiger Spieler wie Schürrle oder Götze, gibt auch im Fall Bellingham Anlass zu Optimismus.
Dass die Bayern mal eben für Leroy Sané inklusive Bonuszahlungen bis zu 60 Millionen Euro Ablöse hinblättern, zeigt zwar den Unterschied zwischen den beiden besten deutschen Klubs auf. Der BVB aber handelt klug, wenn er sich in diesem Wettbewerb weiterhin nicht zum Größenwahn verführen lässt.