Dortmund. BVB-Torwart Roman Bürki kritisiert Jungstar Jadon Sancho für dessen Undiszipliniertheiten und fordert: “Er sollte keine Sonderrechte haben.“
Auf dem Bundesliga-Rasen haben die Fußballprofis von Borussia Dortmund zum Saisonende wieder einmal Mentalitätsprobleme durchblicken lassen – Roman Bürki tritt aber den Gegenbeweis an, dass es dem Vizemeister an Führungsspielern fehlt. Der BVB-Torhüter spricht Missstände im Team klar an und nahm sich deshalb auch Jadon Sancho zur Brust.
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Der 20 Jahre Engländer hat sich bereits einige Undiszipliniertheiten in seiner Dortmunder Zeit geleistet. Weil er schon mal zu spät von der englischen Nationalmannschaft zum BVB zurückgekehrt war, wurde Sancho bereits vom Verein sanktioniert. Der Offensivspieler testet immer wieder seine Grenzen aus, weshalb der Schweizer Bürki im Interview mit der Bild nun sagte: „Er sollte keine Sonderrechte haben. Spieler in seinem Alter lernen das nur, wenn wir ihnen gemeinsam Grenzen aufzeigen. Man kann nicht immer sagen: ,Er ist noch jung, er ist noch jung...‘ Der Lerneffekt muss irgendwann eintreten.“
Sancho und Akanji verstießen gegen Corona-Regeln
Sancho hat sich bereits mehrmals daneben benommen. Letzter Fehltritt: Als die Bundesliga unter strengen Hygienevorschriften den Spielbetrieb nach der Coronavirus-Pause wieder aufnahm, ließen er und BVB-Teamkollege Manuel Akanji sich zu Hause, ohne einen Mundschutz zu tragen, die Haare schneiden. „Wir haben uns alle zu 99 Prozent an die Regeln gehalten“, so Bürki. Sancho und Akanji wurden dafür von der DFL bestraft. Auch Sky-Experte Lothar Matthäus kritisierte: „Es wird Zeit, dass er aus seinen Fehlern lernt.
Bürki hält übrigens Geldstrafen nicht für das richtige Mittel, aufmüpfige Spieler zu disziplinieren: „Es gibt in einer Mannschaft Regeln. Und wer sich nicht daran hält, der wird sportlich bestraft. Das tut Spielern übrigens deutlich mehr weh, als wenn man ihnen eine Geldstrafe aufbrummt.“
Gleichwohl will Dortmunds Torhüter nicht völlig den Stab über Sancho brechen: „Jadon ist ein spezieller Charakter, ein guter Typ. Und er ist vielleicht auch deswegen auf dem Rasen so unbekümmert, weil er auch neben dem Platz vieles easy und locker sieht. Die richtige Balance ist deshalb wichtig.“
Neben Bürki sind auch Hummels, Can und Witsel BVB-Anführer
Um die zu erreichen, geht Bürki auch nicht alleine auf seinen Teamkollegen zu – Mats Hummels, Emre Can und Axel Witsel sind weitere Wort- und Meinungsführer in der BVB-Mannschaft. Ihre gemeinsame Strategie laut Bürki: „Wenn jemand nicht mitzieht, ist es notwendig, dass wir es dann alle zusammen direkt ansprechen.“ Nur so könnten alle das volle Potenzial abrufen. Bürki: „Wir benötigen eine strikte Linie. Nur so kriegen wir dieses Feuer wieder rein, dass jeder um seinen Platz kämpfen muss. Und wer das nicht macht, sollte beim nächsten Spiel auf der Bank sitzen oder eben nicht im Kader sein.“ (fs)