Dortmund. Der 28-jährige Mario Götze verlässt den BVB nach vier durchwachsenen Jahren. Wohin? Es bleibt wohl nur ein Wechsel ins Ausland.

Der Samstag wird ein besonderer für Mario Götze - und zugleich ein seltsamer. Was irgendwie zu seiner zweiten Phase bei Borussia Dortmund passt, die mit dem BVB-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) endet.

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Bevor der Anpfiff ertönt, wird Götze von Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verabschiedet. Er erlebt damit seinen letzten offiziellen BVB-Termin. Normalerweise hätte ihn der Großteil der Anhänger nach insgesamt, rechnet man die Jugendjahre hinzu, 16 schwarz-gelben Jahren wohl mit Wohlwollen verabschiedet.

Doch aufgrund der Corona-Krise fehlen die Fans. Zudem wird Götze während der 90 Minuten nicht auf dem Rasen stehen, der 28-Jährige kann wegen zahlreicher Krankenhausbesuche rund um die zu frühe Geburt seines Sohnes Rome am 6. Juni die Hygieneauflagen der DFL nicht erfüllen.

Götze verdient beim BVB um die zehn Millionen Euro

„Die Verabschiedung ist natürlich seltsam ohne Publikum“, meint Zorc und gibt zu, dass sich beide Parteien die vier Jahre nach Götzes Rückkehr vom FC Bayern anders vorgestellt hätten. „Für seine Zukunft hoffe ich, dass sich bei einem neuen Klub seine Vorstellung erfüllen. Wir wissen nicht, wo er hin wechselt, das ist auch seine private Sache“, erklärt der Sportdirektor.

Bis zum 30. Juni verdient Götze in Dortmund noch um die zehn Millionen Euro im Jahr, dann endet sein Vertrag, eine neuer Verein muss für den Weltmeister von 2014 also keine Ablösesumme überweisen. Möchte der gebürtige Bayer jedoch weiterhin eine so prall gefüllte Geldbörse besitzen, wird er künftig im Ausland spielen müssen.

Allerdings wird an den europäischen Topklub nicht vorbeigegangen sein, dass Götze zwar weiterhin über fabelhafte fußballerische Fähigkeiten verfügt, die aber nur einsetzen kann, wenn das Spieltempo gemächlich dahinplätschert. „Er ist einer der intelligentesten Spieler, die ich gesehen habe“, lobt Trainer Lucien Favre, eingesetzt hat er Götze trotzdem fast nie.

Mario Götze erlebt sein BVB-Debüt im Jahr 2009

Nach seinem Profidebüt 2009 verzauberte Götze mit seinem Talent schnell europaweit, der BVB wurde Meister und Double-Sieger. 2013 verabschiedete er sich zum FC Bayern, kehrte drei Jahre später reumütig zurück, ohne im Revier an die vergangenen großen Zeiten anknüpfen zu können. Auch weil Götze eine schwere Stoffwechselerkrankung schwächte.

Nun wird Mario Götze woanders als beim BVB nach seinem sportlichen Glück suchen.