Dortmund. BVB-Sportdirektor Michael Zorc bleibt dem Klub bis 2022 erhalten. Der ewige Borusse hat seinen Vertrag noch einmal um ein Jahr verlängert.

Die Nachricht platzte am Mittwochnachmittag in die Dortmunder Fußballwelt, und für die meisten Beobachter kam sie ohne große Vorwarnung. Denn Borussia Dortmund hatte es geschafft, eine entscheidende Personalentscheidung über die Bühne zu bringen, ohne dass diese vorher durchsickerte: Sportdirektor Michael Zorc verlängert seinen 2021 auslaufenden Vertrag bis 2022. Der ewige Borusse hängt noch mindestens ein Jahr dran.

„Ich habe Michael Zorc vor einigen Wochen persönlich darum gebeten, ein weiteres Jahr dranzuhängen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Wir alle beim BVB sind glücklich und dankbar, dass er unserem Wunsch entsprochen hat. Michael ist ein echter Borusse und als solcher bereit, in einer für uns alle herausfordernden Phase, in der Planungen schwierig und Entwicklungen schwer vorhersehbar sind, weiter in der sportlichen Verantwortung zu stehen. Diese Kontinuität tut uns gut.“

Dem BVB stehe "eine Zeit bevor, die geprägt sein wird von großen Herausforderungen", meinte Zorc selbst. "Es ist für mich selbstverständlich, dass ich in einer solchen Phase an Bord meines Vereins bleibe und meinen Beitrag leiste, um Borussia Dortmund gemeinsam bestmöglich aufzustellen.“ Watzke kündigte an, „schon bald auch mit Sebastian Kehl über eine Ausdehnung der Zusammenarbeit sprechen“ zu wollen. Kehl ist seit 2018 Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Seit über 40 Jahren bei Borussia Dortmund

Es klang in den Aussagen durchaus an: Der 57-Jährige hatte sich zuvor mit dem Gedanken getragen, mit dem Vertragsende 2021 die Karriere zu beenden. Nun hängt er mindestens ein Jahr dran. Der Mann, der seit über 40 Jahren beim BVB ist, der seit 1998 für den sportlichen Bereich verantwortlich ist, wird zumindest auch in näherer Zukunft maßgeblich die Geschicke des Vereins bestimmen.

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Zorc war nach dem Ende seiner aktiven Karriere ins Management des Klubs gewechselt und hatte schwierige Zeiten erlebt: den sportlichen und finanziellen Absturz des Champions-League-Siegers von 1997 und die Beinahe-Pleite zu Beginn des Jahrtausends. Auch Zorc war in dieser Phase umstritten, lag mit seinen Personalentscheidungen manches Mal daneben.

BVB ist Dauergast in der Champions League

Aufwärts ging es erst mit der Verpflichtung von Jürgen Klopp als Trainer, der eine der erfolgreichsten Phasen der Klubgeschichte folgte: die Deutsche Meisterschaft 2011, das Double 2012, der Einzug ins Champions-League-Finale 2013. Inzwischen ist der BVB Dauergast in der Königsklasse, die unumstrittene zweite Kraft im deutschen Fußball. Gemeinsam mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat Zorc den Fast-pleite-Klub zu einer europäischen Großmacht geführt.

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Zorc trug dazu vor allem durch kluge Transferpolitik bei, holte viele junge, hungrige Talente, als diese noch weitgehend unbekannt waren – und verkaufte sie meist mit Gewinn: Shinji Kagawa, Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembélé oder Jadon Sancho sind nur einige Beispiele dafür.