Mönchengladbach/Paderborn. Gladbach-Profi Marcus Thuram setzt ein Zeichen gegen Rassismus. Auch zwei BVB-Stars schließen sich den Protesten zum Tod von George Floyd an.

Marcus Thuram (22) verzichtete auf einen Jubel. Der Stürmer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach sank stattdessen nach seinem ersten Treffer am Sonntag beim Spiel gegen Union Berlin (4:1) auf die Knie. So wie der frühere NFL-Star-Quarterback Colin Kaepernick, der zur Symbolfigur der Proteste gegen Polizeigewalt vor allem gegenüber dunkelhäutigen US-Bürgern geworden war.

Auch Schalke-Profi McKennie setzt ein Zeichen gegen Rassismus

Thuram folgte mit seiner Geste dem Schalker Weston McKennie (21). „Justice for George“ hatte der US-Nationalspieler am Samstag im Spiel gegen Werder Bremen (0:1) auf einen Trauerflor an seinem Arm geschrieben. „Ich will meine Plattform nutzen, um auf ein Problem aufmerksam zu machen, das es schon lange gibt", twitterte McKennie am Samstagabend. „Wir müssen für das eintreten, woran wir glauben, und ich glaube, es ist Zeit, dass wir gehört werden."

Am Sonntagabend legte der Dortmunder Jadon Sancho nach. Nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 des BVB beim SC Paderborn zog der Engländer sein Trikot aus. Auf dem gelben Unterhemd stand "Justice for George Floyd" (Gerechtigkeit für George Floyd). Danach sah er die Gelbe Karte. Auch Teamkollege Achraf Hakimi, der das zwischenzeitliche 4:1 erzielte, trug ein Shirt mit diesem Schriftzug.

Unter der Woche war der dunkelhäutige George Floyd in Minneapolis gestorben. Minutenlang hatte ein Polizist auf seinem Hals gekniet. Floyd flehte um sein Leben, starb aber kurz später in einem Krankenhaus. Gegen den Polizisten wird nun wegen Totschlags ermittelt. Die USA kommen nach Floyds Tod nicht zur Ruhe. In zahlreichen US-Städten wird gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert.

Thuram, der gegen Union mit seinen Saisontreffern Nummer 9 und 10 auch sportlich der herausragende Spieler war, setzte nun im Borussia-Park ein Zeichen. Gladbach-Trainer Marco Rose lobte den Franzosen für seine Aktion: „Was Tikus da auf den Platz gebracht hat, tragen wir alle mit“, sagte der 43-Jährige nach dem Spiel. „Wir alle tragen den gleichen Gedanken. Und Tikus hat es auf den Punkt gebracht. Er hat ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt, was wir alle komplett unterstützen.“ Rose ergänzte: „Es überrascht mich nicht, dass Tikus vorangeht, weil er einfach ein richtig guter Junge ist.“