Paris. Nach dem Champions-League-Aus gegen PSG ärgert sich der BVB vor allem über die Rote Karte gegen Can. Favre und Zorc finden deutliche Worte.
Die 88. Spielminute im Champions-League-Rückspiel zwischen Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain lief im Prinzenparkstadion in Paris. PSG führte mit zwei Toren. Neymar war mit dem Ball auf Höhe der Pariser Bank, Can bremste ihn, Neymar fiel hin. Der PSG-Star sprang sofort auf, stand provozierend Kopf an Kopf mit Can. Can schubste Neymar. Vor der PSG-Bank bildete sich direkt ein Rudel aus mehreren Spielern von beiden Mannschaften. Can sah für seinen Schubser Rot und wurde vom Schiedsrichter vom Platz gestellt (89. Minute). Damit war das Spiel und ein Weiterkommen in der Champions League für den BVB endgültig gelaufen.
Für Dortmund war die Schiedsrichterentscheidung „viel zu hart, er hat nur ein Foul gemacht. Neymar hat ein wenig übertrieben. Es ist viel zu hart, fast lächerlich“, sagte BVB-Trainer Lucien Favre nach dem Spiel. Sportdirektor Michael Zorc fand ähnliche Worte: "Ja, finde ich zu hart. Emre stellt sich dagegen und wir wissen, dass Neymar ein guter Schauspieler ist und das hat er heute gezeigt."
BVB hätte ein Tor für die Nachspielzeit gereicht
Paris-Coach Thomas Tuchel äußert sich so über seinen Star-Spieler: "Neymar ist total verlässlich. In Momenten wie heute muss Neymar auf das Feld, weil er den Druck aushält und die Persönlichkeit und das Vertrauen hat, die Dinger zu machen. Er hat keinen Schiss, vor keiner Situation."
Der BVB hatte im Hinspiel zuhause 2:1 gewonnen. Um sich in die Nachspielzeit am Mittwochabend zu retten, hätte ein weiteres Tor gereicht. Aber die Rote Karte gab den Schwarzgelben den Rest. Mit zehn Mann gegen Paris konnten sie in den Schlussminuten nichts mehr reißen. Bei dem Ärger um die Rote Karte hatten die Dortmunder Spieler und Verantwortlichen schon fast vergessen, dass das Spiel wegen des neuartigen Coronavirus ohne Zuschauer auf den Rängen stattfinden musste. (jmb)