Essen. Das Bundesliga-Spitzenspiel Gladbach - BVB findet trotz der Ausbreitung des Coronavirus statt. Das sind die Gründe für die Entscheidung.

Während immer mehr Sportveranstaltungen auf der Welt wegen der Ausbreitung des Coronavirus' abgesagt werden, rollt der Ball in der Fußball-Bundesliga weiter. An diesem Samstag (18.30 Uhr) empfängt Borussia Mönchengladbach Borussia Dortmund. Dabei ist der Kreis Heinsberg, nur etwa 10 Kilometer entfernt vom Gladbacher Stadion, derzeit am stärksten vom Coronavirus betroffen. In NRW gibt es aktuell insgesamt mehr als 320 Fälle.

Das Spitzenspiel der Bundesliga soll dennoch stattfinden. Auf Nachfrage dieser Redaktion nennt die Stadt Mönchengladbach die Gründe für die Entscheidung. Zusammengefasst: Die Gefahr, sich im Stadion anzustecken, wird als gering eingeschätzt, Risikogruppen wird vom Stadionbesuch abgeraten und besondere Präventionsmaßnahmen werden umgesetzt. Das sind die Gründe im Wortlaut:

  • Die Situation vor Ort (derzeit 4 Coronafälle im Stadtgebiet bei rund 270.000 Einwohnern) ist überschaubar. Von der Veranstaltung geht kein erhöhtes Risiko für die Verbreitung der Infektionskrankheit aus, da alle positiv getesteten Personen sowie der Kontaktpersonen sich in Quarantäne befinden. Dies gilt auch für die bekannten Fälle in umliegenden Kommunen.
  • Besonders bei älteren und chronisch kranken Personen mit Lungen- und Herzerkrankungen, Immunschwächen etc., besteht ein Risiko, durch den neuartigen Coronavirus ernsthaft zu erkranken. Diesem Personenkreis ist in Absprache mit dem Veranstalter angeraten worden, das Spiel nicht zu besuchen. Das gleiche gilt für Personen, die an schweren Erkältungskrankheiten leiden.
  • Der Verein als Veranstalter zeigt sich äußerst kooperativ und hat sich selbstverständlich bereit erklärt, besondere Schutz- und Präventionsmaßnahmen (vom Seifenspender mit medizinischer Seife über Händedesinfektionsmittelständer bis hin zur Rücknahme von Tickets von Besuchern aus dem Kreis Heinsberg) durchzuführen.

Spiel kann immer noch abgesagt werden

Sollte sich die Lage bis Samstag ändern, kann die Stadt Mönchengladbach darauf reagieren und das Spiel untersagen, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Auch eine Option: Der Veranstalter kann aufgefordert werden, das Spiel ohne Zuschauer auszutragen. "Das ist nicht beabsichtigt. Wir gehen davon aus, dass die Beurteilung der Lage heute und morgen zu keinem anderen Ergebnis führt als gestern, als die Entscheidung fiel, das Spiel nicht zu untersagen", so Stadtsprecher Rütten.

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Bereits am Mittwoch hatten sich Vertreter von Borussia Mönchengladbach im innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf mit Vertretern des Innenministeriums und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales getroffen. „Es gibt keinen Grund für eine Absage“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann anschließend auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. „Borussia Mönchengladbach“, sagte Laumann weiter, „wird Maßnahmen ergreifen, um der Situation Rechnung zu tragen.“

Fans aus Heinsberg werden entschädigt

Der Bundesligist hat den Fans aus dem Nachbarkeis Heinsberg angeboten, die Kosten für zurückgegeben Tickets zu erstatten. Darüber hinaus bekommen die Fans das Angebot, kostenlos ein Heimspiel in der Champions League oder in der Europa League zu besuchen.