Dortmund. . Borussia Dortmund will Jude Bellingham für 35 Millionen Euro verpflichten. Der Revierklub hat sich den Ruf als ideales Sprungbrett erarbeitet.
Jude Bellingham ließ sich in den Sozialen Medien nichts anmerken von der Aufregung, die am Mittwoch rund um seine Person herrschte. Auf der Fotoplattform Instagram präsentierte das 16-jährige Talent ein Bild von sich in Fußballschuhen, kurz vor dem Training beim englischen Zweitligisten Birmingham City. Dort berauscht Bellingham seit dieser Saison mit seinem aggressiven Spielstil im Mittelfeld, er hat sich so mittlerweile auf die Zettel zahlreicher europäischer Spitzenklubs gearbeitet. Nun lockt auch Borussia Dortmund.
Noch verhandelt der BVB
Dass der Revierklub um den Engländer buhlt, hatte „Sport Bild“ berichtet. Nach Informationen dieser Redaktion ist sich der BVB aber noch nicht bereits einig mit Jude Bellingham. Im Raum steht eine Ablösesumme in Höhe von 35 Millionen Euro, so viel hat der BVB bisher noch nie für einen Spieler gezahlt. Deswegen möchten die Verantwortlichen die Summe drücken. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen, trotzdem deutet einiges darauf hin, dass Bellingham ab dem Sommer sein Geld im Revier verdient.
Denn die Borussia hat sich in Europa mittlerweile den Ruf erarbeitet, ein ideales Sprungbrett für Talente zu sein. Bellinghams englischer Landsmann Jadon Sancho etwa wechselte mit 17 Jahren von Manchester City nach Dortmund, hat sich beim BVB auf ein neues Level gehievt. Ähnliches plant gerade der erst 17-jährige US-Amerikaner Giovanni Reyna. Hinzu kommen Hochbegabte wie Erling Haaland (19), Dan-Axel Zagadou (20) und Achraf Hakimi (21).
Jude Bellingham würde daher ins Raster passen. Sein Werdegang in jungen Jahren erinnert an den von Youssoufa Moukoko, der derzeit im Alter von 15 Jahren für die U19 des BVB ein Tor nach dem anderen schießt. Bellingham durfte schon mit 14 Jahren für die U18 von Birmingham City auflaufen. Im August 2019, mit Anfang 16, mischte er zum ersten Mal bei den Profis mit. Inzwischen zählt er zu den Leistungsträgern.
Schindler über Bellingham: Jung, aber schon relativ erfahren
Christopher Schindler hat Bellingham bereits auf dem Rasen kennengelernt. Der 29-jährige Münchener trägt die Kapitänsbinde bei Huddersfield Town, ist gemeinsam mit Trainer David Wagner in die Premier League aufgestiegen, bevor dieser zu Schalke wechselte. Mittlerweile ackert Schindler wieder in der zweitklassigen Championship, hat mit Huddersfield fünf Punkte Rückstand auf Birmingham.
„Die Liga hier ist intensiv, es werden viele Zweikämpfe geführt. Die Mannschaften spielen meistens direkt, schnell nach vorne“, sagt Schindler im Gespräch mit dieser Redaktion. „Wir haben viele Spiele, 46 in dieser Saison, dazu kommen die Pokalwettbewerbe. Taktisch ist das Niveau in der Bundesliga höher, aber hier gibt es starke Einzelspieler.“ Bellingham sei noch total jung, aber er wirke schon relativ erfahren, berichtet Schindler über den BVB-Wunschspieler. Dieser gilt als Fußballer mit großem Willen, der viel läuft, ackert, kämpft, dabei aber über ein enormes Spielverständnis verfügt. In dieser Spielzeit hat er vier Tore erzielt, drei vorbereitet.
Dahoud könnte den BVB verlassen
Die Dortmunder versuchen schon lange einen Spieler zu finden, der als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive an die Fähigkeiten von Ilkay Gündogan heranreicht, seit dieser das Mittelfeld von Manchester City ordnet. Eigentlich soll Mahmoud Dahoud dieser Profi sein, doch der 24-Jährige steht sich meistens selbst im Weg, sitzt unter Trainer Lucien Favre in der Regel auf der Bank. Sein Abschied im Sommer deutet sich an. Bellingham könnte seinen Platz einnehmen und sich im Hintergrund von Emre Can und Axel Witsel für Spielzeit bewerben.
In den Sozialen Medien zeigt der 16-Jährige wenig Privates, lieber präsentiert er sich auf dem Fußballplatz. Allerdings verrät er in seinen persönlichen Angaben, dass nicht nur Fußballklubs an seine große Zukunft glauben. Schon jetzt unterstützt ihn ein deutscher Sportartikelhersteller in der Hoffnung, sich einen kommenden Star als Werbegesicht gesichert zu haben. Es ist dasselbe Unternehmen, das auch Giovanni Reyna Geld überweist.