Essen. Der frühere BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang war in der Europa League erst gefeierter, dann tragischer Held. Weigl scheidet mit Benfica aus.

Pierre-Emerick Aubameyang fuhr der Schrecken durch die Glieder, als der Ball seitlich neben dem Tor an die Bande klatschte und nicht wie erwartet im Netz zappelte. Der frühere Stürmerstar des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund wusste sofort, was er seinem aktuellen Arbeitgeber FC Arsenal mit dieser ausgelassenen Riesenchance verbaut hatte. Nämlich den Einzug ins Achtelfinale der Europa League, die Gunners verloren das Rückspiel in der Runde der letzten 32 gegen Olympiakos Piräus auf hochdramatische Art und Weise mit 1:2 und sind aufgrund der Auswärtstor-Regel im Europapokal aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

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Aubameyang biss sich auf das Trikot, es schien beinahe so, als wäre der 30 Jahre alte Gabuner den Tränen nahe, als er in der dritten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer auf dem Fuß hatte – und ihn letztlich doch nicht machte. Deutschlands 2014er Weltmeister Mesut Özil hatte von der rechten Seite eine Flanke hereingeschlagen, zwei griechische Abwehrspieler konnten aber nicht entscheidend klären. Doch Aubameyang schoss aus sechs Metern völlig freistehend vor dem Tor rechts vorbei. Das Drama war perfekt, Arsenal war ausgeschieden.

Aubameyang mit traumhaften Seitfallzieher zum 1:1

Minuten später wuselten alle Olympiakos-Spieler über den Rasen des Etihad Stadiums. Der Marokkaner Youssef El Arabi hatte in der 119. Minute das 2:1 für Piräus erzielt, nachdem das 1:0 der Griechen in London die 0:1-Niederlage im Hinspiel wettgemacht hatte. Bernd Leno, deutscher Nationaltorhüter, saß entgeistert auf dem Rasen, nachdem Arsenal-Abwehrspieler David Luiz sich verschätzt hatte und El Arabi den Ball in der rechten Torecke versenken konnte.

Davor sah alles danach aus, als wäre Aubameyang der Held des Abends. Mit einem Traumtor in der 113. Minute hatte der frühere BVB-Star Arsenal vermeintlich ins Achtelfinale geschossen. Aubameyang lag nach einer Özil-Flanke und verunglückten Abwehr quer in der Luft und drosch den Ball volley in die Maschen. Er hielt seine Hände an die Ohren, als wollte er die Fans auffordern, noch lauter zu werden. Was im Emirates Stadium quasi schon nicht mehr möglich war, denn der Beifall fand ja zunächst kein Ende. Erst, als Youssef El Arabi zum Entsetzen der Londoner das 2:1 erzielte und Arsenal aus der Europa League warf.

Weigl kann mit Lissabon gegen Donezk 3:1 nicht über die Runden retten

Für Aubameyang war es der dritte Treffer im Europapokal. In der Premier League führt der Arsenal-Kapitän die Torjägerliste mit 17 Treffern und gemeinsam mit Jamie Vardy von Leicester City an. Bereits in der letzten Saison war Auba, der im Januar 2018 für eine Ablöse in Höhe von 63,75 Millionen Euro vom BVB zu den Gunners gewechselt war, gemeinsam mit dem Liverpool-Duo Sadio Mané und Mohamed Salah (je 22 Treffer) Torschützenkönig in England.

Pierre-Emerick Aubameyang war am Donnerstagabend bereits der zweite Ex-BVB-Profi, den das Aus im Europapokal ereilte. Julian Weigl, im Winter aus Dortmund zu Benfica Lissabon gegangen, kam mit seinem neuen Team im heimischen Estadio da Luz gegen Schachtjor Donezk trotz einer 3:1-Führung nicht über ein 3:3 (2:1) hinaus. (fs)