Dortmund. Seit gut drei Wochen fehlt BVB-Kapitän Marco Reus verletzt. Er kann keine genaue Prognose abgeben, wann er zurückkehrt – ist aber zuversichtlich.
Marco Reus will sich gleich wieder verabschieden. „War schön mit dir, Nobby“, sagt der Kapitän bei Borussia Dortmund gleich zu Anfang der Sendung „Brinkhoff’s Ballgeflüster“ im Freischütz Schwerte zu Moderator Norbert Dickel. Es ist natürlich ein Scherz, Reus bleibt der Gesprächsrunde erhalten – obwohl Dickel es gewagt hat, den Kapitän auf eine ganz spezielle Bilanz anzusprechen: Seit vier Spielen fehlt Reus verletzt, drei davon hat der BVB gewonnen.
Marco Reus kann keinen Termin für seine Rückkehr nennen
Und so ganz schnell wird der Kapitän wohl nicht zurückkehren in die Mannschaft. Einen Termin zumindest kann er in der Sendung, die ab Mittwochabend im Klub-TV zu sehen sein wird, noch nicht nennen. „Wichtig ist erstmal, dass ich komplett gesund werde, dass ich keine Schmerzen mehr verspüre.“ Die Muskelverletzung in den Adduktoren, die er am 4. Februar beim DFB-Pokal-Aus bei Werder Bremen erlitten hatte, erlaube keine genaue Prognose. „Es ist kein Muskelfaserriss, bei dem man sagen kann: Es dauert drei Wochen“, erklärt Reus. "Ich bin aber zuversichtlich, dass ich in den nächsten Wochen wieder bei der Mannschaft sein kann. Ich kann hoffentlich in den nächsten Tagen mein Pensum steigern.“ Ursprünglich war die Rückkehr für Anfang März vorgesehen – ob das gehalten werden kann, ist offen.
Reus lobt die Mannschaft
Momentan läuft es ja auch ohne ihn: Nur bei Bayer Leverkusen gab es eine 3:4-Niederlage, ansonsten drei Siege und 8:1 Tore. Besonders beim 2:1-Sieg gegen Paris Saint Germain im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals beeindruckte die Mannschaft – auch ihren Kapitän auf der Tribüne: „Die Jungs machen das echt gut“, lobt der 30-Jährige. „Die Siege, vor allem in der Champions League, haben natürlich sehr viel Selbstvertrauen gegeben.“ Gerade die jungen Spieler wie der 19-jährige Erling Haaland und der 17-jährige Giovanni Reyna überzeugen Reus: „Sie zeigen viel Selbstvertrauen und eine gewisse Unbekümmertheit“, meint der Kapitän. „Die denken nicht nach, die kicken einfach drauflos.“
Marco Reus jagt Vereinsrekorde
Und Reus ist sicher, dass es für den BVB noch weiter nach oben gehen kann: „Der Verein hat eine unheimliche Strahlkraft entwickelt“, sagt er. Die ist auch noch nicht am Ende angekommen, wir können uns noch weiterentwickeln.“ Die Profis, die der Klub regelmäßig verpflichte, seien „keine 08/15-Profis, die haben schon einiges nachgewiesen in ihrer Karriere und die wollen mit angreifen.“ Den positiven Ausblick verbindet der Kapitän mit einer klaren Forderung: „Jetzt liegt es an den Verantwortlichen, dass diese Spieler langfristig bleiben, damit wir etwas Großes aufbauen können.“
Auch persönlich kann Reus in näherer Zukunft noch Großes erreichen: 82 Torvorlagen hat er schon für den BVB angesammelt, nur zwei weniger als Rekordhalter Andi Möller. Und mit seinen 129 Toren liegt er 30 Treffer hinter dem heutigen Sportdirektor Michael Zorc. „Pass auf, dass der dich nicht verkauft“, witzelt Dickel.
Da lächelt Reus. Er weiß, dass das so schnell nicht passieren wird. Er weiß aber auch, dass im Moment etwas Anderes wichtiger ist: dass er endlich wieder auf den Platz zurückkehrt.