Dortmund. Dem BVB droht für die kommenden drei Jahre ein Zuschauerausschluss in Hoffenheim. Der Klub wird einem entsprechenden Strafantrag wohl zustimmen.
Borussia Dortmund muss in den kommenden drei Bundesliga-Spielzeiten bei Auswärtsspielen bei der TSG Hoffenheim wohl auf seine Fans verzichten. Nach Informationen dieser Redaktion liegt dem Klub ein entsprechender Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses vor. Darüber hatten zunächst die Ruhrnachrichten und die Sportschau berichtet.
BVB sieht in Details noch Klärungsbedarf
Da ein Einspruch als aussichtslos angesehen wird, wird der BVB aller Voraussicht nach darauf verzichten. Allerdings sehen die Dortmunder in einigen Punkten noch Klärungsbedarf. Zur Blocksperre für die Fans käme nämlich noch eine Geldstrafe von 60.000 Euro, zudem müsste der BVB die TSG Hoffenheim für entgangene Einnahmen durch die fehlenden Gäste-Fans entschädigen.
Seit Jahren ist das Verhältnis zwischen den Dortmunder Anhängern und speziell dem TSG-Mäzen Dietmar Hopp angespannt. Immer wieder gab es aus dem Fanblock heraus heftige, teils beleidigende Kritik an Hopp – einmal wurde sein Kopf in einem Fadenkreuz gezeigt. Dieser reagierte unter anderem mit Strafanzeigen gegen einzelne Anhänger.
Wüste Beschimpfungen durch BVB-Fans
Nach Vorfällen im September 2018 verhängte der DFB einen Zuschauerausschluss für drei Jahre auf Bewährung sowie weitere Auflagen – und kündigte an: Bei erneuten ähnlichen Vorfällen aus dem Dortmunder Block in Richtung Hopp würde die Bewährung aufgehoben. Dagegen verstießen die BVB-Fans während des Auswärtsspiels in Hoffenheim am 20. Dezember: Auf Plakaten hieß es unter anderem „Hopp, wir scheißen auf dich, auf dein Geld, auf deine Anzeigen und auf die nächsten Jahre“. Zudem tönte es aus den Reihen der Fans: „Nie wieder Hoffenheim!“ Die Blocksperre wurde also bewusst in Kauf genommen. Einzelne Anhänger wünschten dem SAP-Gründer gar das letzte Weihnachten und beschimpften ihn nicht zum ersten Mal als Hurensohn.
Der BVB bestätigte am Mittag, dass der Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses eingegangen sei. Der Klub hat schriftlich bereits Stellung bezogen, will sich aber zum Inhalt vorerst nicht äußern.