Dortmund. Transfers sind beim BVB nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen. Vor allem Abgänge könnte es noch geben, einige Spieler sind unzufrieden.

Michael Zorc ist in einer komfortablen Situation: Der Sportdirektor von Borussia Dortmund hat seine Aufgaben in der aktuellen Transferperiode schon erledigt: Er hat in Erling Haaland den schmerzlich vermissten echten Mittelstürmer verpflichtet, einen großen, kräftigen und noch dazu schnellen und torgefährlichen Spieler. Und er hat die 20 Millionen Euro Ablöse, die an RB Salzburg gezahlt werden mussten, schon wieder eingefahren - durch den Verkauf von Julian Weigl an Benfica Lissabon.

Zorc will sich noch nicht festlegen

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Der BVB muss nicht mehr aktiv werden auf dem Transfermarkt. Er könnte aber, Zorc legt sich da wohlweislich nicht fest. "Wir schließen ja nie etwas aus", sagt er. "Warum sollte ich jetzt sagen, dass wir nichts mehr machen, und auf einmal ergibt sich eine Gelegenheit. Manchmal geht es ja auch einfach um diese Gelegenheiten." Wenn etwa ein interessanter Spieler plötzlich doch schon verfügbar ist. Oder wenn ein für den Sommer geplanter Transfer vorgezogen wird, um der Konkurrenz zuvorzukommen oder einem Spieler mehr Zeit zur Eingewöhnung zu geben - wie es vor einem Jahr mit dem Argentinier Leonardo Balerdi der Fall war.

Wahrscheinlicher aber ist, dass noch etwas in die andere Richtung passiert, dass unzufriedene Spieler den Klub verlassen. Zorc will sich auch da nicht festlegen, sondern jeweils eine Entscheidung im Einzelfall treffen. Das beträfe etwa den Fall Jacob Bruun Larsen. Wie aus Frankfurt zu hören ist, hat Eintracht Frankfurt Interesse am 21-jährigen Dänen, der beim BVB in der laufenden Saison nur auf 149 Einsatzminuten kam - verteilt auf neun Spiele. Und in Frankfurt bräuchte man einen Spieler auf den Außenbahnen, der Filip Kostic und Danny da Costa ersetzen kann, die Eintracht favorisiert angeblich ein Leihgeschäft. Nach Informationen dieser Redaktion aber ist die Angelegenheit weit davon entfernt, in trockenen Tüchern zu sein.

Alcácer ist unzufrieden

Extrem unzufrieden mit seiner Situation ist auch Paco Alcácer. Gegen Ende der Hinrunde setzte Trainer Lucien Favre ihn nicht mehr ein, obwohl der Torjäger fit war. Das hat das Verhältnis erkalten lassen. Zudem, so ist aus dem Klub zu hören, fühlt sich der Spanier in Dortmund nicht wirklich wohl, ist nie richtig angekommen. Seine Verlobte Beatriz Lopez pendelt mit der Tochter immer wieder in die Heimat Valencia.

Allerdings liegt in Dortmund nach wie keine Anfrage eines Klubs vor, das kolportierte Interesse von Atlético Madrid und dem FC Valencia hat sich noch nicht in einem konkreten Angebot manifestiert. Ohnehin wäre der BVB wohl nur bei einer Summe von deutlich über 30 Millionen Euro gesprächsbereit - denn bei einem Alcácer-Abgang müsste Dortmund im Sturm wohl wieder nachrüsten. Ein einziger echter Stürmer ist zu wenig, das hat die Hinrunde gezeigt.

Dahoud will bleiben

Auch der Name Mahmoud Dahoud wird immer wieder genannt, wenn es um mögliche Abgänge geht, der 24-Jährige kam in acht Spielen auf 276 Einsatzminuten. Nach Informationen dieser Redaktion aber hegt der Mittelfeldspieler für den Winter keine Abwanderungsgedanken. Die Dortmunder Führung hofft auch nach wie vor darauf, dass Dahoud seine Formschwankungen ablegt und den Durchbruch schafft. Auch Trainer Favre ist von den Qualitäten des zentralen Mittelfeldspielers überaus angetan, sieht ihn als ideale Ergänzung zu Axel Witsel - nur die Fehlerquote Dahouds ist dem Trainer viel zu hoch.