Marbella. BVB-Zugang Erling Haaland spricht in Marbella erstmals öffentlich. Der Rummel ums eine Person stört den Norweger nicht.

An Selbstbewusstsein mangelt es dem jungen Mann nicht: „Bin ich etwa nicht schnell“, fragt Erling Haaland mit einem Grinsen, als ein Reporter darüber spricht, dass Borussia Dortmund bislang eher mit schnellen, wendigen Angreifern gespielt hat. „Ich denke schon, dass ich schnell bin, also wird das schon klappen“, fügt der 19-Jährige dann noch hinzu. Und wenig später, auf die Frage nach seinen Stärken: „Wenn Sie meinen, dass ich nicht schnell bin, muss ich ja gut in anderen Dingen sein.“

In Schlagfertigkeit zum Beispiel. Beim BVB waren sie zwar immer wieder eindringlich, den Norweger mit allzu großen Erwartungen zu überfrachten. Auch sein Vater Alf-Inge Haaland betont am Vormittag noch einmal, dass sein Sohn Zeit brauchen werde, in Dortmund voll anzukommen. Doch als der Mittelstürmer am Freitagmittag erstmals vor Journalisten spricht, haben sich zwei Dutzend Journalisten und Kameraleute auf der Terrasse des Mannschaftshotels Gran Melia Don Pepe in Marbella versammelt.

Haaland genießt den Rummel um seine Person

Es herrscht eben ein ziemlicher Hype um den Mann, der für 20 Millionen Euro von RB Salzburg geholt wurde, damit die Dortmunder endlich wieder einen echten Mittelstürmer im Kader haben: 1,94 Meter groß, dazu 87 Kilo schwer – rein äußerlich passt Haaland ins Anforderungsprofil. Marco Reus vergleicht ihn bereits mit Robert Lewandowski, dem in den vergangenen Jahren gefährlichsten Stürmer in der Bundesliga. „Ich glaube, seit Lewy hatten wir so einen Spielertypen nicht mehr“, sagt der BVB-Kapitän. „Für mich und andere Spieler haben wir mit Haaland neue Optionen, auch mal lange Bälle.“

Das bedeutet noch einmal mehr Erwartungsdruck für den 19-Jährigen, der mit dem Rummel ums eine Person aber erstaunlich lässig umgeht: „Es ist schön, mir gefällt es“, meint er.

In Marbella sprach Haaland außerdem über:

…seine Anfänge bei RB Salzburg: Am Start war es sehr schwierig, weil die anderen Spieler so viel besser waren als ich. Ich habe viel und hart trainiert, das hat geholfen, weil ich nicht so durchtrainiert war. Nach sechs Monaten Training war ich viel besser in Form und auf einem anderen Level. Auch durch das Pressing-System habe ich mich gut weiterentwickelt.

…den Start in Dortmund: Ich glaube, dass ich mich schnell anpassen werde. Mit so starken Mannschaftskameraden um mich herum wird es einfach.

…sein bevorzugtes System: Jedes, das mich gut macht. In Molde habe ich als alleiniger Stürmer gespielt, in Salzburg mit Partner. Aber am Ende ist das System nicht entscheidend, wir müssen den Ball ins Tor schießen - das bleibt immer gleich.

…seine Knieprobleme: Dem Knie geht es viel besser. Ich trainiere, also fühle ich mich gut.

…die Argumente für den BVB: Die Verantwortlichen wollten mich unbedingt holen. Die Art und Weise, wie sie mir das gezeigt haben, hat mich getriggert. Ich hatte schon vorher ein gutes Gefühl, und das wurde durch die Gespräche noch verbessert.

…seine künftige Rolle: Ich möchte erst einmal gut trainieren und jeden kennenlernen. Ich denke, sie haben mich aus gutem Grund gekauft. Jetzt muss ich mich adaptieren, und dann werden wir sehen.

…den Titelkampf in der Bundesliga: Es wird ein enges Rennen bis zum Ende, es sind viele gute Mannschaften.​