München. Borussia Dortmund hat das Auswärtsspiel bei Hertha BSC 2:1 (2:1) gewonnen. Dennoch gibt es weiterhin große Zweifel an BVB-Trainer Lucien Favre.
Nach dem peinlichen 3:3-Remis gegen den SC Paderborn stand Lucien Favre beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund vor dem Aus. Die Trainerfrage wurde beim BVB intensiv und ernsthaft diskutiert. Mit dem Ergebnis, dass Favre mindestens zwei weitere Chancen erhalten sollte. Eine davon hat der Schweizer am Samstag nutzen können. Beim Debüt von Jürgen Klinsmann in Berlin retteten die Dortmunder eine frühe 2:0-Führung in Unterzahl über die Zeit und gewannen mit 2:1. Ob das die Trendwende für Favre und den BVB war?
Diese Frage wurde am Sonntagvormittag auch in der Fußball-Talkrunde „Doppelpass“ auf Sport1 diskutiert. Sport1-Experte Marcel Reif glaubt nicht daran, dass der BVB eine Zukunft mit Lucien Favre hat. "Das ist eine Geschichte, die nicht gut enden kann", sagte der ehemalige Fußball-Kommentator. "Der Verein kann nicht Woche für Woche neu entscheiden. Favre prägt diese Mannschaft nicht. Das Problem ist aus meiner Sicht, dass der BVB keine B-Lösung hat. Einen Mann wie Daniel Farke lockt man jetzt nicht so leicht aus der Premier League weg. Warum sollte der jetzt aus Norwich abhauen? Jose Mourinho hat sich zum Glück für Tottenham entschieden. Mit ihm als Trainer hätte man den Verein neu erfinden müssen", befand Reif.
Ex-Nationalspieler Jens Lehmann kritisiert BVB-Defensive
Auch der ehemalige Nationaltorwart Jens Lehmann (50) ist trotz des Auswärtssieges bei der Hertha nicht von Favre überzeugt. Der gebürtige Essener ist der Meinung, dass es der 62-Jährige nicht schafft, die Probleme des BVB zu beheben. "Die Dortmunder machen zwei, drei Sachen gut. Dazu zählen die Ballbesitzwerte und eine hohe Passquote. Sie machen allerdings immer wieder die gleichen strukturellen Fehler in der Defensive. Als Trainer muss man in der Lage sein, diese irgendwann abzustellen. Sonst kann man nichts gewinnen. Favre hat das noch nicht geschafft", erklärte Lehmann.
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Favre wirkte nach den letzten quälenden Wochen erleichtert, die Partie in Berlin war zu seinem persönlichen „Endspiel“ ausgerufen worden. „Es war ein fantastischer Sieg“, jubelte der Schweizer, dessen Team sich wieder der Spitzengruppe annäherte. Auf Fragen nach seiner Person reagierte er weiter verärgert: „Das ist lächerlich, das interessiert mich nicht.“
BVB-Sportchef Michael Zorc reagierte humorvoll auf erneute Nachfragen zum Trainer. Der ist jetzt weg“, sagte der Sportdirektor des Vizemeisters. Und dann lachte er laut.