Der BVB bekommt künftig 30 Millionen pro Jahr von Puma. Für den Rest der Liga ist das eher keine gute Nachricht. Ein Kommentar
Man hat sich ja längst daran gewöhnt, dass im Fußball mit Zahlen hantiert wird, die sich der Vorstellungskraft weitgehend entziehen. Eine Million für einen Ergänzungsspieler hier, fünf Millionen für ein Talent dort, zehn Millionen für einen soliden Mittelklassespieler – und von den dreistelligen Millionenbeträgen für Topstars wollen wir gar nicht erst reden. Was ist schon eine Null mehr oder weniger, wenn das Geld doch scheinbar endlos sprudelt?
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Vor diesem Hintergrund muss man auch den neuen Ausrüstervertrag von Borussia Dortmund sehen. 250 Millionen Euro für acht Jahre – das ist natürlich eine gewaltige Summe. Die Aufregung hält sich trotzdem in Grenzen, weil man sich ja dann doch längst an solche Zahlen gewöhnt hat. Und außerdem: Für 30 Millionen kann man ja gerade einmal einen Brandt kaufen und ihm ein Jahr lang das Gehalt zahlen.
Die Sponsoren selektieren stärker
Und doch: Abgesehen vom FC Bayern kommt kein anderer Bundesligist auch nur annähernd auf solche Beträge. Weil kein Klub jenseits von Dortmund und Bayern dauerhafte internationale Präsenz, vor allem durch die Champions League, garantieren kann. Weil kein anderer deutscher Klub international auch nur annähernd so bekannt ist und sich dementsprechend kein anderer Klub in großen Teilen der Welt für Marketingmaßnahmen nutzen lässt.
Denn darum geht es den großen Sportartikelherstellern ja längst: internationale Bekanntheit, internationales Wachstum. Deshalb investieren sie viel selektiver, sie zahlen den großen Klubs noch mehr Geld und sparen dafür bei den Kleineren – siehe Schalke, das von Adidas kein vernünftiges Angebot mehr bekam. Das bedeutet natürlich auch: Die großen Klubs werden durch die Mehreinnahmen noch größer, die kleineren Klubs werden nicht mithalten können. Was also für Dortmund eine gute Nachricht ist, muss es nicht zwingend für die Liga sein.