Dortmund. Borussia Dortmund steht im Pokal-Achtelfinale. Ist die Krise beendet? Mit diesem Schluss sollte man nicht zu voreilig sein. Ein Kommentar.

Lange sah es so aus, als würde es eines dieser typischen Julian-Brandt-Spiele für Borussia Dortmund werden. Die unbestreitbaren Fähigkeiten dieses Edel-Fußballers schienen wieder einmal verschüttet unter einem Berg aus Selbstzweifeln. Immer wieder verlor er den Ball durch unerklärliche Stockfehler, in den Zweikämpfen tauchte er ab – wie die meisten seiner Offensivkollegen.

Brandt war der Dreh- und Angelpunkt der BVB-Angriffe

Die Dortmunder Krise, sie schien sich noch zu verschärfen. Bis Brandt seinen ganz großen Auftritt hatte: Erst war noch etwas Glück dabei, als sein Schuss doppelt abgefälscht zum 1:1 im Tor landete, bei seinem Kopfball-Treffer zum 2:1 aber benötigte er dies nicht mehr. Und fortan spielte Brandt wie aufgedreht, war Dreh- und Angelpunkt der Dortmunder Angriffe. Die Selbstzweifel waren wie weggeblasen.

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Ist damit auch die BVB-Krise beendet? Mit diesem Schluss sollte man nicht allzu voreilig sein. Erstens waren ja schon auf den Sieg gegen die Gladbacher in der Liga vor anderthalb Woche zwei schwache Spiele gefolgt. Zweitens stand den personell auch nicht gesegneten Dortmundern eine ungemein verletzungsgebeutelte Gladbacher Mannschaft gegenüber.

BVB verlor etliche Bälle durch Stockfehler und Fehlpässe

Wer sich bemühte, konnte zwar auch schon vor dem 0:1 zarte Fortschritte beim BVB erkennen: Dortmund stand sicherer als noch beim 0:0 im Derby auf Schalke. Dortmund konnte sich im Spielaufbau deutlich besser gegen das Gladbacher Pressing befreien.Und Dortmund zeigte zumindest gelegentlich das schnelle Kurzpassspiel am gegnerischen Strafraum, das diese Mannschaft mit ihren vielen feinen Technikern an guten Tagen drauf hat.

Aber: Noch immer blieben die Schwarz-Gelben deutlich unter jenem Niveau, das sie eigentlich beherrschen. Durch unerklärliche Stockfehler und Fehlpässe gingen viele Bälle verloren, versandeten viele aussichtsreiche Angriffe. Dieser Sieg war ein erster Schritt – dem weitere folgen müssen.