Dortmund. Marcel Schmelzer spielt bei Borussia Dortmund keine Rolle mehr. Ob der Ex-Kapitän den Klub doch noch einmal verlässt: ungewiss.

23 Wochen alt ist die Grafik, die Marcel Schmelzer auf seinem Instagram-Profil veröffentlicht hat. Sie zeigt ihn im BVB-Trikot in jungen Jahren. Sie zeigt ihn im BVB-Trikot in der Gegenwart. Dazu prangt dort eine Zahl: 250. So viele Bundesliga-Partie hatte Schmelzer zu diesem Zeitpunkt, also vor 23 Wochen, absolviert. Das traurige aus seiner Sicht: Seitdem sind nur zwei Partien hinzugekommen.

Denn immer noch hat der Linksverteidiger unter Trainer Lucien Favre seine Probleme, sitzt meistens auf der Bank. Beim 1:0-Erfolg über Gladbach stand er gar nicht im Kader, was (auch das war traurig) im Grunde niemand mehr wirklich registrierte. Der Ex-Kapitän spielt bei Borussia Dortmund einfach keine Rolle mehr.

Kehl schwärmt von BVB-Profi Schmelzer

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Aber: "Marcel möchte kein Mitleid", erklärte Sebastian Kehl, Leiter der BVB-Lizenzspielerabteilung, im Interview mit dieser Redaktion. "Ich kenne das Innenleben von ihm und weiß, wie hart er dafür trainiert, um wieder seine Chance zu bekommen und wie schwer es ihm manchmal fällt, die Situation anzunehmen. Ich schätze sehr an ihm, dass er sich trotzdem nicht hängen lässt, dass er nicht aufgibt. Er lebt für diesen Klub. Solche Typen brauchen wir", meint Kehl.

Tatsächlich lässt sich Schmelzer nicht hängen. Das kann man im Training beobachten. Wenn er sich reinwirft. Wenn er kämpft, grätscht, rennt, läuft. Wenn er mit den jungen Spielern das Gespräch sucht, ihnen Ratschläge erteilt.

"Ich weiß, wie sich das anfühlt, mit 20 bei gestandenen Bundesliga-Spielern dazuzukommen. Das ist nicht immer einfach, sich da schnell wohlzufühlen. Die kommen so hochtalentiert mit einem unheimlichen Selbstbewusstsein aus der Jugend heraus, aber sie müssen doch auch noch einiges lernen. Und da versuche ich, zu helfen", hatte Schmelzer zuletzt im Interview bei schwatzgelb.de erklärt.

Seine BVB-Situation ist natürlich trotzdem unbefriedigend. Der Vertrag des 31-Jährigen läuft noch bis zum Jahr 2021, seit 2005 spielt er schon für den Revierklub. Ob er ihn noch einmal verlässt: ungewiss.

Zorc schwärmt von BVB-Profi Schmelzer

Im Sommer im Interview mit dieser Redaktion hatte Sportdirektor Michael Zorc erklärt, warum Marcel Schmelzer für ihn weiterhin eine wichtige Rolle im Verein einnimmt. "Ich halte große Stücke auf Marcel, in jeglicher Hinsicht. Er hat sich, obwohl er nicht gespielt hat, immer tadellos verhalten. Nicht nur neben dem Platz, er hat auch konsequent erstklassige Trainingsleistungen gezeigt. Er ist ein wichtiger Faktor für uns, auch in der Kabine. Er verkörpert ein Höchstmaß an Identifikation mit Borussia Dortmund", sagte Zorc da. (las)