Dortmund. Achraf Hakimi hat den BVB mit einem Doppelpack zum 2:0-Sieg in Prag geführt. In einem Interview spricht der Flügelspieler über seine Zukunft.
Es war ein überraschender Schachzug von Lucien Favre, der sich als Glücksgriff erwies. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hatte Abwehrspieler Achraf Hakimi (2:0) im Champions-League-Spiel bei Slavia Prag auf den offensiven Flügel beordert. Der marokkanische Nationalspieler zahlte das Vertrauen mit einem Doppelpack zurück. "Er war eine Waffe für uns", lobte BVB-Kapitän Marco Reus den Mann des Tages.
Mit seinen beiden sehenswerten Toren in der Königsklasse hat er auch bei Real Madrid auf sich aufmerksam gemacht. Der Außenverteidiger ist bis zum Saisonende von den Königlichen an den BVB ausgeliehen. Im Sommer soll er nach zwei Jahren im Ruhrgebiet nach Spanien zurückkehren. Klar ist, dass die Borussia das vielseitige Talent halten möchte. Auch Hakimi scheint nicht abgeneigt zu sein, wie er in einem Interview mit der spanischen Zeitung "AS" verrät. "Aber es ist eine Entscheidung, die wohl nicht meine ist. Das müssen die beiden Vereine unter sich klären. Und mit meinem Berater", betont Hakimi.
Angesprochen auf ein Zitat von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der bei der BVB-Mitgliederversammlung im November 2018 erklärte, bei Hakimi denselben Plan wie bei Paco Alcacer zu verfolgen, entgegnet Hakimi: "Es ist schön, dass man dir so etwas nach weniger als einem Jahr sagt und dass man dich für immer behalten möchte. Das lässt mich denken, dass ich meine Sache gut mache."
BVB-Profi Hakimi: "Ich bin hier sehr zufrieden"
Für den Marokkaner habe sich das Leihgeschäft zwischen dem BVB und Real Madrid ausgezahlt. "Ich bin ein neuer Achraf", unterstreicht der 20-Jährige. Sowohl sportlich als auch menschlich habe er sich seit seinem Wechsel nach Dortmund weiterentwickelt. "Es war schwer, sich an ein neues Land, eine neue Kultur, eine neue Sprache zu gewöhnen. Aber ich danke meinen Teamkollegen und den Menschen, die immer an meiner Seite sind. Das hat es mir viel leichter gemacht. Die Wahrheit ist, dass ich hier sehr zufrieden bin."
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Einen wichtigen Anteil an seiner sportlichen Entwicklung habe Trainer Lucien Favre. Dieser sei ein ähnlicher Typ wie Real Madrids Trainer Zinedine Zidane, bei dem Hakimi seine ersten Schritte im Profifußball machte. "Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Lucien Favre", sagt Hakimi. "Er versucht immer, mir zu helfen, mich zu korrigieren. Er hat viel Erfahrung und weiß, dass ich jung bin und dazulernen muss. Ich höre ihm zu, weil es Wahrheiten sind, auf die er mich hinweist."
Real Madrid für Hakimi "größter Klub der Welt"
Hakimi ist in Spanien aufgewachsen und durchlief seit 2006 sämtliche Jugendmannschaften bei Real Madrid. 2017 kam er zu den Profis. Real Madrid bezeichnet er nach wie vor als "größten Klub der Welt." Eine Rückkehr zu seinem Heimatverein würde ihn freuen. Aktuell spiele er auf einem guten Level. "Ich denke, dass ich das Niveau habe, um für Real Madrid zu spielen", sagt er. Doch auch mit einer anderen Lösung könne er sich anfreunden. "Natürlich würde es mir gefallen, wenn ich erfolgreich in Madrid spielen könnte. Aber wenn es nicht so sein sollte, möchte ich woanders erfolgreich sein. Das ist mein Traum."