Dortmund. Borussia Dortmund muss gegen Leverkusen und Barcelona Wiedergutmachung betreiben. Ausgerechnet jetzt wackeln beim BVB wichtige Spieler.
In der 83. Minute war es soweit, beim Stand von 4:0 im Länderspiel zwischen Argentinien und Mexiko in San Antonio (USA). Am Spielfeldrand leuchtete auf dem Täfelchen des Vierten Offiziellen die 4 auf und Leonardo Balerdi durfte den Platz betreten. Der Innenverteidiger ist jetzt argentinischer Nationalspieler – ohne für seinen Klub Borussia Dortmund ein einziges Profispiel bestritten zu haben. Bislang hatte es nur zu fünf Einsätzen in der U23 und drei Kadernominierungen für die Bundesliga-Mannschaft gereicht.
Deswegen hatte man es beim BVB ja ganz gerne gesehen, dass der 20-Jährige mit der argentinischen Nationalmannschaft auf Reisen ging, man erhoffte sich frisches Selbstbewusstsein und einen weiteren Entwicklungsschritt bei Balerdi, der im Winter für 15,5 Millionen Euro vom argentinischen Topklub Boca Juniors gekommen war.
BVB-Profi Julian Brandt: „Wir müssen wieder Gas geben“
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Inzwischen, da das Bundesligaspiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen näher rückt (15.30 Uhr/Sky), ist die Freude über Balerdis Trip zur Nationalmannschaft nicht mehr ungetrübt – denn nach allem, was während der Länderspielpause passiert ist, hätte man ihn in Dortmund ebenfalls gut gebrauchen können. Denn der BVB steht vor einer wegweisenden Woche: Das 1:3 bei Union Berlin war ein schwerer Stimmungsdämpfer, jetzt ist Wiedergutmachung gefordert. „Wir müssen nach dieser Niederlage wieder Gas geben“, fordert Julian Brandt, der „einen Riesenrespekt“ vor seinem Ex-Klub Leverkusen hat. Und dann kommt am Dienstag in der Champions League der noch viel stärkere FC Barcelona (21 Uhr/Sky), bevor es am Sonntag drauf zu Eintracht Frankfurt geht (18 Uhr/Sky). Und ausgerechnet jetzt wird Dortmund von Verletzungssorgen geplagt.
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Als ersten Spieler traf es Manuel Akanji: Der Innenverteidiger musste die Schweizer Nationalmannschaft vorzeitig verlassen, weil er sich beim 1:1 gegen Irland einen Bänderanriss zugezogen hatte. Tags drauf folgte ihm Linksverteidiger Nico Schulz, der mit einem Bänder-Teilriss im linken Fuß von der deutschen Nationalmannschaft abreiste.
Noch gibt es Restchancen auf einen Einsatz von Schulz und Akanji, die Entscheidung soll am Freitag fallen – aber die Hoffnungen sind nicht übermäßig groß.
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Und dann? Schulz saß zuletzt ohnehin nur auf der Bank, links würde wohl wieder Achraf Hakimi verteidigen. Im Abwehrzentrum allerdings ist das komplizierter: Der erfahrene Ömer Toprak wurde abgegeben. Balerdi war tagelang auf Reisen und wird erst am Donnerstag in Dortmund zurückerwartet, Dan-Axel Zagadou war mit der französischen U21-Nationalmannschaft unterwegs. Beide nominellen Ersatzmänner für Akanji hatten also keinerlei Gelegenheit, im Training mit Mats Hummels an der Abstimmung im Abwehrzentrum zu feilen. Gut möglich also, dass Julian Weigl aus dem Mittelfeld eine Position nach hinten rückt, wie er es schon am vergangenen Freitag im Testspiel bei Energie Cottbus (5:0) tat. „Jule macht das taktisch gut, er ist auch technisch ein guter Fußballer“, lobte ihn Hummels danach.
Was wird beim BVB mit Axel Witsel?
Das Problem: Möglicherweise ist Weigl im Mittelfeld unabkömmlich, weil Axel Witsel fehlen könnte. Der Belgier hatte das Spiel bei Union Berlin wegen eines Muskelfaserrisses verpasst, konnte am Dienstag aber immerhin schon wieder trainieren – ebenso wie Thorgan Hazard nach seiner Rippenverletzung. Ob sie nach längerer Pause wieder zur Verfügung stehen, ist auch noch nicht sicher. Gerade Mittelfeld-Boss Witsel aber wäre wichtig, um gegen Leverkusen zu verhindern, dass die Sommer-Euphorie bereits umschlägt in eine Herbst-Depression.