Dortmund. Nach den Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des BVB und Union Berlin sowie der Polizei hat der BVB mit einer Stellungnahme reagiert.
Die Dortmunder erläutern die Vorkommnisse am Rande der Bundesliga-Partie, die der BVB mit 1:3 beim Aufsteiger verlor, noch einmal chronologisch. So hätten die Union-Fans zu Beginn des Spiels eine Choreografie mit einer großen Blockfahne, die vom Dach der Heimtribüne heruntergelassen wurde, gezeigt. Wenige Union-Fans hätten sich deshalb auf dem Stadiondach befunden und sich danach darüber in Richtung Gästebereich bewegten - da sich dort der einzige Treppenabgang vom Dach befände.
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Darüber seien die Fanbeauftragen des BVB erst rund eine halbe Stunde nach dem Anpfiff informiert worden. Zu diesem Zeitpunkt seien einige Dortmunder Fans bereits auf die Union-Fans auf dem Dach aufmerksam geworden und versuchten, den Abgang der Berliner zu verhindern, die laut BVB "ebenfalls durch provokantes Verhalten auffällig wurden."
Polizei setzt Pfefferspray und Schlagstöcke ein
Schließlich hätten sich etwa 100 Union-Anhänger mit den auf dem Dach befindenden Personen solidarisiert und teilweise vermummt versucht, von der Heimtribüne aus in den Gästebereich einzudringen. Durch die vorhandenen Zaunanlagen sei das jedoch nicht gelungen.
Um beide Fanlager voneinander zu trennen, hätte die Polizei letztlich ein Großaufgebot an Einsatzkräften eingesetzt. Die Beamten setzten dabei nach BVB-Angaben massiv Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Dabei seien viele unbeteiligte BVB-Fans verletzt worden oder hätten das Stadion vorzeitig verlassen. Über 20 Personen hätten behandelt werden müssen.
"Borussia Dortmund distanziert sich von jeder Form von Gewalt und wird die Vorkommnisse weiter aufarbeiten", kündigt der Verein in seiner Stellungnahme an. Den verletzten Fans wünscht der BVB indes "eine baldige Genesung".
Die Berliner Polizei hat im Zuge der Ausschreitungen insgesamt 23 Strafermittlungsverfahren eingeleitet. Die Dortmunder Fanhilfe bezeichnete die Ereignisse nach dem Spiel in einer ersten Stellungnahme als "skandalös".