Monaco. In Barcelona und Inter erwischt der BVB in der Champions League schwere Gegner. Der Kapitän ist begeistert – weil sein Wunsch in Erfüllung geht.

Zenit Sankt Petersburg wäre ebenfalls möglich gewesen, ein Gegner eher kleineren Formats also. Doch als Petr Cech das Los aus der Kugel gefummelt hatte, stand darauf: F. Und so landete Borussia Dortmund bei der Auslosung der Champions-League-Vorrunde in einer Gruppe mit dem großen FC Barcelona. Dem viermaligen Champions-League-Sieger, dem spanischen Meister, dem Weltklub gespickt mit Weltstars wie Lionel Messi, Antoine Griezmann und Marc-André ter Stegen. Die Dortmunder Delegation aus Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer und Christian Hockenjos, dem Direktor Organisation, nahm es mit versteinerten Mienen zur Kenntnis. Man hätte Entsetzen in ihre Gesichter deuten können – doch hier zeigte sich nur die Erfahrung aus vielen Auslosungen, in denen die BVB-Vertreter gelernt haben, möglichst keine Regung zu zeigen.

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Und so ertrug es das Trio zumindest äußerlich auch mit Fassung, als in Inter Mailand das nächste Schwergewicht in ihrer Gruppe landete, die vom tschechischen Vertreter Slavia Prag komplettiert wurde. „Das ist schon eine Hammergruppe“, meinte Watzke – erinnerte aber auch daran, dass der BVB 2013 in einer ähnlich schweren Konstellation mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam weitergekommen war.

Kapitän Marco Reus war begeistert: „Ein paar Spieler aus unserem Team standen heute noch beim Frühstück zusammen und waren einer Meinung: Wir würden uns extrem über das Los FC Barcelona freuen“, erzählte er. „Mega, dass es so gekommen ist.“ Sein Ziel: „Wir wollen weiterkommen!“

Auszeichnung für Virgil van Dijk

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Leicht wird das nicht: „Wir haben die schwerste Gruppe erwischt“, meinte Sportdirektor Michael Zorc. „Barcelona gehört jedes Jahr zu den Favoriten auf den Titel in der Königsklasse. Und Inter Mailand hat in diesem Sommer extremst aufgerüstet.“

Immerhin bekam Zorc seinen Wunsch erfüllt, dem FC Liverpool aus dem Weg zu gehen. Der Titelverteidiger bekommt es mit dem SSC Neapel, RB Salzburg und dem KRC Genk zu tun. So konnte sich der frühere BVB-Trainer Jürgen Klopp über eine machbare Gruppe freuen – und sein Abwehrspieler Virgil van Dijk über eine prestigeträchtige Auszeichnung: Im mondänen Grimaldi Forum von Monaco wurde er zu Europas Fußballer des Jahres gekürt – als erster Niederländer überhaupt und erster Abwehrspieler seit 2001. Den Titel bei den Frauen holte die englische Nationalspielerin Lucy Bronze vom französischen Meister und Champions-League-Sieger Olympique Lyon.

Lösbare Aufgaben erwischte auch der FC Bayern München: Neben Vorjahres-Finalist Tottenham Hotspur landeten Olympiakos Piräus und Roter Stern Belgrad um den ehemaligen Nationalspieler Marko Marin in Gruppe B. „Ich denke, wir dürfen mit der Auslosung zufrieden sein“, sagte der Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. „Es ist wichtig, mit großer Motivation und Konzentration zu beginnen.“

Mehr als zufrieden durfte RB Leipzig sein: Aus Topf vier gezogen drohte eine Hammergruppe – stattdessen wurden es Zenit Sankt Petersburg, Benfica Lissabon und Olympique Lyon, was gute Aussichten aufs Weiterkommen bietet.

Schweres Los für Leverkusen

Bayer Leverkusen muss dafür größere Widerstände überwinden: Juventus Turin mit Superstar Cristiano Ronaldo und Sami Khedira, Atlético Madrid und Lok Moskau mit dem früheren Weltmeister und Ex-Schalker Benedikt Höwedes sind die Kontrahenten für das Team von Trainer Peter Bosz. „Wir freuen uns über diese Gruppe“, sagte der Niederländer, der mit Dortmund einst in der Gruppenphase gescheitert war. „Es sind sehr, sehr starke Mannschaften, aber das war ja in diesem Wettbewerb von vornherein klar. Eine tolle Herausforderung.“