Dortmund. Die aktuelle BVB-Mannschaft ist wohl die beste, die Lucien Favre je trainieren durfte. Er muss nun eine Einheit formen. Ein Kommentar.
Wenn sich ein Trainer einen Kader backen könnte, dann bestünde dieser aus gut 20 Profis. Diese wären immer fit, nie verletzt und hätten auch kein Problem damit, wenn sie mal auf der Bank sitzen müssten. Nur: So einfach ist es natürlich nicht.
BVB-Trainer Favre muss die Stimmung in der Kabine im Blick behalten
Borussia Dortmund hat zwar, um im Bild zu bleiben, nach jetzigem Stand im Sommer die richtigen Zutaten (Tempo, Technik, Erfahrung) gewählt, um den Kader weiter zu verfeinern. Doch Trainer Lucien Favre muss nun das Kunststück vollbringen, daraus eine Einheit zusammenzurühren. Dabei geht es nicht nur um die taktischen Abläufe, sondern auch darum, darauf zu achten, dass die Stimmung in der Kabine bei all den Egoismen nicht verdirbt. Ob Favre das kann, wird sich erst noch zeigen. Die aktuelle BVB-Mannschaft ist wohl die beste, die er je trainieren durfte.
Allerdings: In der vergangenen turbulenten Rückrunde hat Favre bereits Gespür bewiesen für die Stimmung innerhalb seiner Elf. Da hat er in den letzten Partien den ansonsten kaum berücksichtigten Marcel Schmelzer eingewechselt, um ihm Einsatzzeit zu schenken. Eine Geste, die vor allem von Respekt gegenüber verdienten Spielern zeugte. Und wenn sich Profis einen Trainer backen könnten, dann würde dieser sie natürlich eigentlich immer einsetzten. Wenn er dies aber nicht tut, dann sollte er sie zumindest respektvoll behandeln.