Schweinberg. Der Rückkehrer vom FC Bayern war der Star beim Testspiel in Schweinberg. BVB-Boss Watzke: “Freue mich riesig, dass er zurück ist.“
Es wurden einige Anstrengungen unternommen, damit der neue Mann seinen ersten öffentlichen Auftritt würde absolvieren können: Mats Hummels, im Sommer für 30,5 Millionen Euro vom FC Bayern München zurückgekehrt, reiste nicht mit der Mannschaft von Borussia Dortmund zum Testspiel beim baden-württembergischen Kreisligisten FC Schweinberg. Weil er gemeinsam mit Mario Götze noch einen Sponsorentermin zu absolvieren hatte, wurden die beiden gemeinsam mit Sebastian Kehl separat eingeflogen und standen in der Startelf jener Mannschaft, die 10:0 (5:0) gewann – vor allem dank Maximilian Philipp, der gleich vier Treffer beitrug.
Die größte Aufmerksamkeit aber zog natürlich Hummels auf sich: „Ich freue mich riesig, dass er zurück ist“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Halbzeitpause. „Das war für uns drei Jahre lang eine klaffende Wunde, dass er nicht da war.“ Er glaube, dass die Dortmunder Mannschaft auch ansonsten gut verstärkt worden sei, sagte der BVB-Boss. „Michael Zorc hat sehr gute Arbeit geleistet“, so Watzke. „Aber das muss auch zusammenwachsen, muss zusammenfinden.“
Tribünen aus Europaletten
Auch in Schweinberg freute man sich riesig über den prominenten Gast aus Dortmund, die Partie hatte man bei einem Gewinnspiel eines BVB-Sponsors gewonnen – und die eigene Sportstädte nun mit Tribünen aus Europaletten so aufgerüstet, dass 5000 Zuschauer dabei sein konnten beim „Jahrhundertspiel“, wie man es in Schweinberg getauft hatte, einem 702-Einwohner-Dorf in der Nähe von Würzburg.
Insgesamt war der BVB mit 17 Spielern angereist: Die Nationalspieler waren erwartungsgemäß in Dortmund geblieben, nachdem sie erst am Mittwoch ins Training eingestiegen waren. Auch Roman Bürki, Marcel Schmelzer und Paco Alcácer fehlten, ebenso der für Transferverhandlungen freigestellte André Schürrle. Shinji Kagawa dagegen, der in den Planungen eigentlich ebenfalls keine Rolle mehr spielt, war mitgekommen nach Schweinberg und saß zunächst auf der Bank.
Philipp mit Dreierpack
Er sah eine zähe Partie, in der Hummels per Kopf die erste Chance hatte, aber zu hoch zielte (2.). Der aus der U19 aufgerückte Tobias Raschl traf bald darauf zur 1:0-Führung (12.), danach aber erspielten sich die Dortmunder kaum noch Chancen, weil Tempo und Laufbereitschaft gering blieben. Erst kurz vor der Halbzeitpause sorgten Maximilian Philipp mit einem Dreierpack (39./40./43.) und Marius Wolf (44.) für die erwartet klaren Verhältnisse.
Lukasz Piszczek blieb in der Kabine, als der zweite Durchgang begann – und Hummels streifte sich die Kapitänsbinde über. Neuzugang Mateu Morey (58.), Raschl (68.), Philipp (77.), U23-Spieler Emre Aydinel (83.) und Kagawa (87.) stellten das Ergebnis auf 10:0 für den BVB – und somit letztlich in den standesgemäßen Bereich.
So spielte der BVB: Hitz – Zagadou, Hummels, Diallo (46. Toprak) – Piszczek (46. Balerdi), Weigl, Raschl, Morey (74. Boyamba) – Wolf (74. Aydinel), Philipp, Götze (60. Kagawa).
Tore: 0:1 Raschl (12.), 0:2, 0:3, 0:4 Philipp (39./40./43.), 0:5 Wolf (44.), 0:6 Morey (58.), 0:7 Raschl (68.), 0:8 Philipp (77.), 0:9 Aydinel (43.), 0:10 Kagawa (87.)