Großaspach. 5:3 nach 1:3-Rückstand: Die U19 von Borussia Dortmund ist Deutscher Meister. In Überzahl wurde Stuttgart in Halbzeit zwei bezwungen.

In einem spektakulären Endspiel um die Westdeutsche A-Jugendmeisterschaft trotzte Borussia Dortmund einem 1:3-Halbzeitrückstand, siegte mit 4:3 und erklomm so den U19-Thron.

2016 übernahm Trainer Benjamin Hoffmann die A-Junioren von Borussia Dortmund. Auf Anhieb feierte er am Saisonende die deutsche U19-Meisterschaft. Drei Jahre später schließt sich der Kreis: Hoffmann verlässt die Mannschaft wieder und verabschiedet sich auf die gleiche Art wie zu seinem Einstand: Mit dem Titel. In einem wilden Endspiel feierte der BVB am Sonntag ein starkes Comeback und setzte sich mit 5:3 (1:3) gegen den VfB Stuttgart durch.

Dabei erwischten die Schwarzgelben in Großaspach den denkbar undankbarsten Start und wurde bereits nach 53 Sekunden kalt abgeduscht. Dortmunds Ramzi Ferjani traf unglücklich ins eigene Tor. Gleiches Schicksal ereilte nur kurz darauf Stuttgarts Luca Mack. Ebenfalls per Eigentor sorgte er unfreiwillig für den 1:1-Ausgleich (7.).

Ein spektakulärer Start - und trotz 30 Grad ging es in ähnlicher Frequenz weiter: Leon Dajaku schoss Stuttgart nach einer Viertelstunde wieder nach vorn. Zehn Minuten später rückte der Titel in weite Ferne für Borussia, denn Dajaku schlug erneut zu und erhöhte auf 3:1 aus Sicht des VfB.

Besong wird zum BVB-Matchwinner

Dabei blieb es bis zum Pausenpfiff. Meikel Schönweitz, Cheftrainer der deutschen U-Nationalmannschaften zeigte sich in der Halbzeit vom Niveau in den ersten 45 Minuten beeindruckt: "Die Halbfinals waren ein bisschen enttäuschend, aber das Finale macht es wieder wett", sagte er am Sport1-Mikrofon.

Das galt auch für den zweiten Durchgang. Der startete erneut furios. Innerhalb von fünf Minuten schockte der BVB die Gastgeber gleich doppelt: Erst sah Stuttgarts Mack, schon beim Eigentor der Unglücksrabe, die Rote Karte nach einer Notbremse (52.). Die daraus resultierende Druckwelle der Dortmunder nutzte Immanuel Pherai, um auf 2:3 zu verkürzen (57.).

Und mit Einbruch der Schlussphase gelang dem BVB, nun personell wie mental im Vorteil, tatsächlich die 180-Grad-Kehrtwende - dank des großen Auftritts des zuvor eingewechselten Paul-Philipp Besong. Innerhalb von zwei Minuten stellte er, erst per Kopf und dann per Fuß, von 2:3 auf 4:3 zugunsten der Gäste.