Monte Carlo. Borussia Dortmund hat in der Champions League bei AS Monaco 2:0 gewonnen. Da Atlético Madrid nicht gewinnen konnte, ist der BVB Gruppensieger.

Lucien Favre ist eigentlich nicht zwingend als Draufgänger bekannt. Aber für die letzte internationale Dienstreise des Jahres hatte sich der Trainer von Borussia Dortmund einen gewissen Mut zur Abenteuerlust vorbehalten. Oder war einfach auf seine Expertise als Frankreich-Experte Verlass? Zum letzten Gruppenspiel der Champions League bei der AS Monaco trat der freundliche Schweizer jedenfalls mit einer runderneuerten Mannschaft an. Neun Derbysieger vom Wochenende schonte er. Doch trotz fast maximaler Rotation fuhr er den maximalen Erfolg ein: Durch den eigenen 2:0 (1:0)-Sieg und das gleichzeitige Unentschieden des Konkurrenten Atlético Madrid beim Club Brügge (0:0) zieht der BVB als Gruppensieger ins Achtelfinale ein und geht so Schwergewichten wie Real Madrid und dem FC Barcelona schonmal aus dem Weg. Allerdings könnte die Borussia auf den FC Liverpool treffen.

Aus unterschiedlichen Gründen waren tragende Säulen der Mannschaft wie Marco Reus, Thomas Delaney, Lukasz Piszczek, Jacob Bruun Larsen, Jadon Sancho und Axel Witsel nicht mit ins Fürstentum gereist. Darüber hinaus verzichtete Favre im Tor auf Roman Bürki, in der Innenverteidigung auf Abwehrchef Manuel Akanji sowie auf Stürmer Paco Alcácer. Für sie rückten Champions-League-Debütant Marwin Hitz, Ömer Toprak und Maximilian Philipp in die erste Elf. Weitere Profiteure der XXL-Rotation waren Mario Götze, Raphael Guerreiro, Mahmoud Dahoud, Christian Pulisic, Julian Weigl und Marcel Schmelzer, der nach wochenlanger Verletzung seine Rückkehr auf den Platz feierte. Doch dem Erfolg tat das zunächst keinen Abbruch.

Favre konnte mit der ersten BVB-Halbzeit durchaus zufrieden sein

Schon nach 15 Minuten ging der Fußball-Bundesligist in Führung, als Raphael Guerreiro nach flacher Hereingabe von Maximilian Philipp den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Zuvor hatte Mario Götze schon die Chance zur Führung gehabt (3.), aber nur einen etwas kümmerlichen Schuss zustande gebracht. Viel besser machten es Ömer Toprak mit einem Kopfball (17.), Abdou Diallo (33.) aus kurzer Distanz und Marcel Schmelzer (38.) ebenfalls nicht. Favre, dessen Chefs seinen bis 2020 gültigen Vertrag gern in absehbarer Zeit verlängern würden, konnte mit dem Spiel und dem Ergebnis zur Halbzeit durchaus zufrieden sein.

Allerdings begann die Borussia schon gegen Ende der ersten Halbzeit, die eigene Souveränität durch allzu viele Fehler ein wenig einzubüßen und den verunsicherten Gegner aufzubauen. So musste auch der Faktor Glück ein wenig helfen, als Diallos elfmeterwürdiges Handspiel im Strafraum nicht abgepfiffen wurden (27.), als Stürmerstar Falcao nach Dahoud-Ballverlust frei zum Schuss kam (42.) und als Kamil Glik seinen freien Kopfball nach der Halbzeitpause über das Tor setzte (47.). 13 Champions-League-Spiele in Folge hatte das in der Liga auf dem vorletzten Platz rangierende Monaco vor dieser Partie nicht gewonnen. Favre, bis zum Sommer Trainer des Liga-Konkurrenten OGC Nizza, ahnte offenbar, dass er sich das personelle Experiment schadlos würde leisten können. Zu wichtig sind ihm die letzten drei Bundesligaspiele gegen Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach. Schließlich gilt es, die Tabellenführung dort zu verteidigen.

Pulisic und Götze erwischten keinen guten BVB-Tag

Nach einer Stunde hatte der BVB, bei dem Guerreiro Eigenwerbung betreiben konnte, während Pulisic und Götze keinen guten Tag erwischten, die Partie wieder besser im Griff. Ein Volleyschuss von Schmelzer sorgte für etwas Gefahr (63.), der frei stehende Philipp schoss einen Ball weiter über das Tor als er davon entfernt war (65.), was durchaus beachtlich war. Am Ende traf wieder Guerreiro (88.) - so reichte es für die Dortmunder B-Mannschaft zum Sieg.

Tor: 0:1, 0:2 Guerreiro (15., 88.)

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AS Monaco - BVB 0:2